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Auch die Stadiongala des Turnfests im Berliner Olympiastadion war sehr gelungen.

© dpa

Sportliche Großveranstaltung in Berlin: Das Turnfest - eine angenehme Abwechslung

In Zeiten, in denen der Eventcharakter von sportlichen Großveranstaltungen überhandnimmt, ist das Turnfest ein unschlagbares Konzept. Ein Kommentar.

Reiner Brechtken, inzwischen Ehrenpräsident beim Deutschen Turner-Bund (DTB), hat das Turnfest einmal treffend beschrieben mit dem Satz: „Beim Fußball gucken 70.000 Menschen 22 Sportlern zu, beim Turnfest ist es umgekehrt.“ Beim Turnfest in Berlin waren es sogar 80.000 Sportler.

In Zeiten, in denen der Eventcharakter von sportlichen Großveranstaltungen überhandnimmt, ist dieses Turnfest eine angenehme Abwechslung. Beim Sportfest ist nichts gekünstelt. Es wird größtenteils noch in die Hände geklatscht, die Klatschpappen kommen eher spärlich zum Einsatz. Und wenn dann mal eine richtige Show abgezogen wird, dann lassen die Turner zum x-ten Mal ihren alten Helden Ebse Gienger am Fallschirm ins Stadion schweben.

Angestaubt ist die Turnbewegung keinesfalls

Manche mögen dies belächeln. Angestaubt ist die Turnbewegung aber keinesfalls. Denn besonders Kinder und Jugendliche, das machte dieses Turnfest deutlich, sind begeisterte Anhänger. Auch deshalb hält der DTB seine Mitgliederzahl von rund fünf Millionen seit vielen Jahren stabil. Turnen zieht, weil der Verband innovativ und flexibel ist und sein Angebot stark erweitert hat in den vergangenen Jahren. Ein Erfolg war das Turnfest aber auch, weil viele Spitzensportveranstaltungen wie zum Beispiel die Meisterschaften im Geräteturnen gut besucht waren – von den eigenen Teilnehmern. Es ist ein unschlagbares Konzept: Für die Stimmung beim Turnfest sorgen keine Besucher, sondern Teilnehmer.

Man würde gerne bald wieder kommen, sagte DTB-Präsident Hölzl. Die Berliner empfangen die Turner gerne.

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