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Sportpolitik: Fifa suspendiert Fußballverband Irans

Der Fußball-Weltverband Fifa hat den iranischen Fußballverband IRIFF mit sofortiger Wirkung von allen internationalen Aktivitäten suspendiert. Damit wird die staatliche Einmischung in Belange des Verbandes geahndet.

Zürich - Diese Entscheidung traf das Fifa-Dringlichkeitskomitee, bestehend aus dem Fifa-Präsidenten und je einem Vertreter der sechs Konföderationen, wie die Fifa in Zürich mitteilte. Das Komitee habe damit die Einmischung von staatlicher Seite in die Angelegenheiten des Verbandes und die damit verbundene Verletzung der Fifa-Statuten geahndet.

Das Fifa-Dringlichkeitskomitee sei zu dem Schluss gelangt, dass die Lage des IRIFF nicht in Einklang stehe mit den Grundsätzen der Fifa-Statuten bezüglich der Unabhängigkeit von Mitgliedsverbänden, der Autonomie des Entscheidungsprozesses der nationalen Fußballverbände sowie der Art und Weise, wie Veränderungen in der Führung des Verbandes herbeigeführt wurden.

Iran hielt Frist nicht ein

Damit reagierte der Weltverband auf die Absetzung des iranischen Verbandspräsidenten Mohammed Dadgan durch die Staatsführung des Landes. Im August hatten die Fifa und die Asiatische Fußballkonföderation (AFC) dem IRIFF für die Wiedereinsetzung des gewählten Präsidenten und die Einhaltung der Bestimmungen der Fifa-Statuten eine Frist bis 15. November gesetzt. Fifa und AFC machten zugleich gegenüber dem Verband deutlich, dass sie Dadgan und seine Vorstandskollegen als anerkannte und rechtmäßige Führung des IRIFF betrachteten. Diese Frist wurde vom IRIFF nicht eingehalten.

Gleichzeitig verabschiedete das Fifa-Dringlichkeitskomitee einen Aktionsplan. Danach soll durch Fifa und AFC eine "Normalisierungskommission" eingesetzt werden, die in ihrer Zusammensetzung die Rolle der Anspruchsgruppen im Fußball des Iran reflektiert und neue Statuten auf der Grundlage der Fifa-Standard-Statuten erstellt. Außerdem sollen nach der Verabschiedung der neuen Verbandsstatuten Neuwahlen beim IRIFF unter der Kontrolle von Fifa und AFC stattfinden.

Die Aufhebung der Suspendierung hänge davon ab, ob der Aktionsplan von den zuständigen Behörden in Teheran akzeptiert und vollständig umgesetzt wird, hieß es. (tso/ddp)

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