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Sport: Spuk im Sportforum

Die Eisbären feiern Halloween und träumen von Stefan Ustorf

Berlin. Gruselig soll es heute werden beim EHC Eisbären. Nicht auf, sondern abseits der Eisfläche im Sportforum. Das Heimspiel der Berliner gegen die Nürnberg Icetigers (19.30 Uhr) soll von einer großen Halloween-Party eingerahmt werden. Schaurig kostümierte Zuschauer sind beim Themenabend ausdrücklich erwünscht. Ein wenig spukte es gestern schon bei dem Berliner Klub aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), zumindest in den Köpfen der Verantwortlichen. Für die gab es nur ein Thema: Stefan Ustorf. Der von den Mannheimer Adlern suspendierte Nationalspieler wird mit den Eisbären in Verbindung gebracht.

Gestern war noch nicht klar, wie es bei dem 29-jährigen Stürmer weitergeht. Noch war sein Arbeitsverhältnis mit den Adlern nicht aufgelöst, noch waren die Gründe für den Rauswurf Ustorfs und seines Mitspielers Yves Racine nebulös. Beide Profis hatten am Mittwoch ihre Sachen packen müssen. Ihre Kollegen kritisierten in einer Note das Vorgehen ihres Klubs. „Wir sind empört, dass das Management es ablehnt, die Entlassung der Spieler zu begründen“, schrieben sie. Der Betroffene kennt laut eigenem Bekunden die Gründe auch nicht, pocht darauf, dass er noch einen Vertrag bis Saisonende habe. Dies muss Ustorf aus finanziellen Gründen. Schließlich soll sein Jahressalär in Mannheim um die 170 000 Euro betragen. Allein daher sind die Adler daran interessiert, dass er schnell einen Arbeitgeber findet. Die Eisbären sind nicht abgeneigt. „Stefan war auf unserer Liste für die kommende Saison“, sagt Manager Peter John Lee. „Jetzt haben wir eine neue Situation. Ich bin mir sicher, dass er einen Klub sucht, bei dem er nicht nur bis zum Saisonende unterschreibt.“

Allerdings buhlen viele um die Gunst des Nationalspielers. „Ein Pokerspiel mit zehn anderen Klubs machen wir nicht mit“, sagt Lee. Trotzdem, die Chancen für die Berliner stehen gut, teilen doch die Eisbären-Stürmer Mark Beaufait, Denis Pederson und Steve Walker mit Ustorf denselben Manager. Lee hat mit ihm schon über Ustorf gesprochen. Und in Berlin würde Ustorf auf viele Bekannte treffen: Mit Verteidiger Brad Bergen hat Ustorf am Mittwoch schon telefoniert, andere kennt er aus seiner Zeit in Nordamerika. Dort hat Ustorf mit Keith Aldridge und Walker bei den Detroit Vipers in der Profiliga IHL gespielt. „Stefan ist ein großartiger Spieler“, sagt Walker. „Es wäre fantastisch, wenn wir es schaffen, ihn zu holen.“

Trainer Pierre Pagé mischte beim Thema Ustorf nur vornehm zurückhaltend mit. „Peter John Lee hat schon mit der Verpflichtung von Pederson ein Kaninchen aus dem Hut gezaubert“, sagte er. „Ich weiß nicht, wie oft er das noch wiederholen kann.“ Einmal würde ja im Fall Ustorf reichen. Auch wenn zu Halloween gespukt und nicht gezaubert wird.

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