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Sport: Stabhochsprung: Den Weltrekord eine Etage höher gehängt

Die Leichtathletik hat knapp acht Wochen vor den Weltmeisterschaften in Edmonton wieder Hochkonjunktur. Dabei überstrahlte der Weltrekord von Stabhochsprung-Olympiasiegerin Stacy Dragila (USA) mit 4,81 m alles, denn die 30-Jährige legte beim Grand Prix I im kalifornischen Palo Alto gleich elf Zentimeter zu.

Die Leichtathletik hat knapp acht Wochen vor den Weltmeisterschaften in Edmonton wieder Hochkonjunktur. Dabei überstrahlte der Weltrekord von Stabhochsprung-Olympiasiegerin Stacy Dragila (USA) mit 4,81 m alles, denn die 30-Jährige legte beim Grand Prix I im kalifornischen Palo Alto gleich elf Zentimeter zu. Ausdruck des Leistungshochs, mit dem die Jahresweltbestenliste durcheinander gewirbelt wurde, waren seit Mittwoch in Mailand nicht weniger als zehn Saison-Höchstmarken.

In Palo Alto steuerte Luke Kipkoskei über 3000 m in 7:38,72 Minuten einen neuen Bestwert bei. In Turin beim zweiten Memorial zum Gedenken an den verstorbenen Präsidenten des Weltverbandes IAAF, Primo Nebiolo, standen die Weitsprünge von Tatjana Kotowa (Russland) und James Beckford (Jamaika) im Mittelpunkt. Die 26-jährige Kotowa zeigte im fünften Versuch mit 7,12 m bei Rückenwind von 0,5 m/s den ersten Sieben-Meter-Satz des Jahres und setzte der verletzten Olympiasiegerin Heike Drechsler (Karlsruhe) ein Richtmaß vor. Beckford kam im letzten Durchgang auf 8,41 m. Wäre das Meeting nach den IAAF-Vorstellungen mit vier Durchgängen durchgeführt worden, hätte sich das Duo mit 6,95 bzw. 8,23 m begnügen müssen.

Bereits am Freitagabend beim Grand Prix II in Sevilla, WM-Ort von 1999, hatte die Olympia-Vierte Delloreen Ennis-London (Jamaika) über 100 m Hürden in starken 12,57 Sekunden mit einem Sieg über die Olympia-Zweite Glorie Alozie (Nigeria/12,69) geglänzt. Die Olympia-Dritten Bernard Lagat (Kenia) als 1500-m-Sieger in 3:33,80 Minuten über seinen Landsmann und Olympiasieger Noah Ngeny (3:34,40) und Osleidys Menendez (Kuba) im Speerwerfen mit 65,76 m schafften gleichfalls neue Spitzenwerte.

Die 30-jährige Dragila meisterte ihren insgesamt 14. Weltrekord im zweiten Anlauf und hätte anschließend vor 5375 begeisterten Zuschauern auch fast noch die 4,88 m gepackt. "Die familiäre Atmosphäre in diesem kleinen Stadion hat mich in die Höhe geschnellt", jubelte sie. Der weibliche Sergej Bubka verzichtet im Gegensatz zum Ukrainer auf die gewinnträchtige Weltrekordjagd immer scheibchenweise um einen Zentimeter: "Mich würde das überhaupt nicht befriedigen. Ich werde immer versuchen, die maximale Leistung zu bringen", kündigte sie an und sagt selbstbewusst: "Ich denke, dass sogar bis zu 17 Feet (5,18 m) möglich sind. Ich will die Person sein, die die Höhen bis zu dieser Marke treibt."

Die mit Scheidungsproblemen belastete Marion Jones musste sich über 200 m mit 22,70 Sekunden begnügen, kündigte aber für die Trials bessere Zeiten an. Die fünffache olympische Medaillengewinnerin von Sydney hat eine weitere Entscheidung für dieses Jahr getroffen: Sie legt auf jeden Fall eine Weitsprung-Pause ein.

In den Würfen fehlten dem Olympia-Dritten John Godina (USA) im Kugelstoßen mit 21,95 m nur zwei Zentimeter zum Spitzenwert von Janus Robberts (Südafrika). Für den viermaligen Diskuswurf-Weltmeister Lars Riedel (Chemnitz) werden in Edmonton die Trauben angesichts der Leistungsdichte hoch hängen. Auch Olympiasieger Virgilius Alekna (Litauen), mit 70,99 m Saison-Spitzenreiter, ist vor Niederlagen nicht sicher. In Sevilla verlor er trotz 68,00 m gegen den Ungarn Robert Fazekas (68,09).

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