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Stadionsprecher Lindsted: "Zehn Tore, vier Elfmeter – Wahnsinn"

Ein Stadionsprecher über das Spiel seines Lebens: das 5:5 zwischen Eintracht Braunschweig und Fortuna Düsseldorf.

Herr Lindstedt, Sie waren beim 5:5 zwischen Eintracht Braunschweig und Fortuna Düsseldorf an entscheidender Stelle dabei. Wie haben Sie als Stadionsprecher dieses Spiel erlebt?


Das war der arbeitsintensivste Spieltag, den ich je erlebt habe – so oft wie ich die Torschützen durchsagen musste. Das waren keine Durchsagen mehr, das glich schon eher einer Diskussion.

Wann haben Sie gemerkt, dass dieses Drittliga-Spiel ein ganz besonderes wird?


Schon in der ersten Halbzeit. Es steht 1:2 für Düsseldorf, da verschießen wir einen Elfmeter – und dann gleich noch einen. Vier Minuten nach der Pause machen wir mit dem vierten Elfmeter das 2:2, eine Minute danach schießt Düsseldorf das 2:3. Zwei Minuten darauf gleichen wir wieder aus und fangen uns im Gegenzug wieder ein Gegentor. Vier Elfmeter und zehn Tore, davon vier innerhalb von fünf Minuten, das ist doch Wahnsinn! Ich war hin- und hergerissen – wie alle Zuschauer vom Anfang bis zum Schluss.

Das 5:5 fiel erst in der 90. Minute.

Als Düsseldorf drei Minuten vor Schluss das 4:5 schoss, dachte ich: Egal, wer weiß, was bei so einem Spiel noch alles passiert! Beim Ausgleich in der Nachspielzeit waren meine Stimmbänder dann schon sehr angegriffen. Die nächsten Tage trinke ich nur Milch mit Honig.

Was sagt man als Stadionsprecher nach so einem Spiel?

Endlich mal ein Muttertag, an den sich alle Männer noch lange erinnern.

Das Gespräch führte Immo Eifler.

Stefan Lindstedt, 41, ist seit sechs Jahren Stadionsprecher beim Drittligisten Eintracht Braunschweig. Hauptberuflich arbeitet er in einer Agentur als Projektleiter.

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