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Sport: Stahlbad aus Chemie

verabschiedet sich vom Mythos Ironman Wenn es überhaupt noch einen Mythos gab im Sport, dann den Ironman auf Hawaii. Dieser Triathlon aus 3,8 Kilometern Schwimmen, 180 Kilometern Schwimmen und 42,195 Kilometern Laufen trägt sein Anforderungsprofil schon im Namen.

verabschiedet sich vom Mythos Ironman Wenn es überhaupt noch einen Mythos gab im Sport, dann den Ironman auf Hawaii. Dieser Triathlon aus 3,8 Kilometern Schwimmen, 180 Kilometern Schwimmen und 42,195 Kilometern Laufen trägt sein Anforderungsprofil schon im Namen. Es sind keine Menschen aus Fleisch und Blut, die auf Hawaii gewinnen, es sind Menschen aus Eisen. Nina Kraft, die Siegerin dieses Jahres, hat diese Legende jetzt zerstört. In ihrem Stahlbad befand sich auch das Dopingmittel Epo, ein profanes Massenprodukt, das schon seit Jahren zur Hausapotheke von betrügenden Radfahrern und Leichtathleten gehört.

Die Triathleten werden jetzt große Mühe haben, ihren guten Ruf zurückzuerobern. Sie galten bisher als Natursportler, weil ihr Wettkampf unter freiem Himmel stattfindet, als intellektuelle Eigenbrötler und als Idealisten, weil es ihnen immer um die Grenzerfahrungen mit ihrem eigenen Körper zu gehen schien. Ihr Weg wirkte bestimmt von einem unbändigen Willen. Doch offensichtlich lässt die Aussicht auf Ruhm und Siegprämien auch vermeintlich eiserne Menschen weich werden. Weil die Triathleten durch den Dopingfall mitten in der Welt des normalen Sports angekommen sind, bleibt ihnen jetzt nur ein ganz gewöhnliches Mittel, um wieder an Stärke zu gewinnen: Sie müssen sich öfter kontrollieren lassen.

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