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Zlatan Ibrahimovic zieht es in die USA.

© dpa

Starfußballer wechselt zu Los Angeles Galaxy: Zlatan Ibrahimovic: Mann mit Drang zur Distinktion

Zlatan Ibrahimovic verlässt die ganz große Bühne des Fußballs. Über einen außergewöhnlichen Sportler, der vor allem anders sein will.

Ein bisschen kicken muss man sicherlich können, um Eingang zu finden in den Wortschatz eines Landes. „Zlatanera“ ist seit 2012 schwedisch und steht für „etwas mit Kraft dominieren“. Zlatan Ibrahimovic, der sich selbst mehrmals mit Gott verglich, würde wahrscheinlich sagen, dass „zlatanera“ für nichts anderes als für ihn steht, den besten Fußballer des Landes, der Welt, bis in alle Ewigkeit. Amen.

Die ganz große Bühne des Fußballs aber, das ist seit Donnerstag bekannt, wird der 36-Jährige nun verlassen. Der Schwede geht weg vom finanziell exorbitant üppig ausgestattetem Traditionsklub Manchester United und wechselt in die USA zu Los Angeles Galaxy. Es ist vermutlich die passende letzte Station einer der schillerndsten Figuren des Fußballs.

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Ibrahimovic wuchs im sozialen Brennpunkt Rosengard auf, einer in den sechziger Jahren eilig hochgezogenen Großwohnsiedlung in Malmö. Ibrahimovic klaute, hatte oft Stress mit dem Jugendamt und einen Alkoholikervater. Das erzählt er in seiner Biografie „Ich bin Zlatan“. Nicht trotz, sondern wegen dieser Bedingungen sei aus ihm der große Fußballer geworden. „Ich war der harte Typ aus Rosengard. Ich war anders. Das wurde meine Identität.“

Ein unverbesserlicher Egomane

Dieser Drang zur Distinktion durchzog seine gesamte Profikarriere. Ibrahimovic ist nicht nur ein unverbesserlicher Egomane, er will sich keinen Gepflogenheiten und Gesetzen unterwerfen. Im Grunde funktionierte es mit Ibrahimovic auch nur dann, wenn der Verein bereit war, seinem Star jede erdenkliche Extrawurst zu gestatten, auch wenn das Team darunter leiden musste. Beim FC Barcelona beispielsweise, wo er Ende der Nullerjahre kurz Station machte, klappte es nicht. Seine Mitspieler nannte er später „artige Schuljungen“. Sie befolgten die peniblen Anweisungen des strengen Pep Guardiola. Ibrahimovic tat das nicht, er war mal wieder anders. Es kam schnell zum Bruch zwischen dem großen Macker Ibrahimovic und dem Perfektionisten Guardiola.

Die Konstellation bei Paris Saint-Germain, wo er von 2012 bis 2016 unter Vertrag stand, passte da schon eher. Der Ableger des katarischen Staatsfonds pumpte unverschämt viel Geld in den Klub. Prämisse war nicht vorrangig, die beste Mannschaft zu haben, sondern auch die schillerndsten Spieler. Und der schillerndste unter allen war Zlatan Ibrahimovic. Den Exzentriker aus Rosengard werden viele im europäischen Fußball vermissen.

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