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STEILPASS Frauen: 16 Buchstaben und eine Frage

Jens Kirschneck über den WM-Teilnehmer Äquatorialguinea

Eines der schönsten Dinge an Weltmeisterschaften ist, dass sie einem Länder nahebringen, über die man bis dato noch nicht viel wusste. Wir erinnern uns an Zaire 1974, El Salvador 1982 und Trinidad & Tobago 2006. Die Vorfreude ist meist größer als die Wonne, ihnen beim Turnier selbst zuzuschauen, zumal sie nach der Vorrunde sowieso nach Hause fahren.

Nun findet im nächsten Jahr bekanntlich die WM der Frauen in Deutschland statt, und wer die Liste der bereits qualifizierten Mannschaften sondiert, stößt auf einen Namen, der Liebhabern sogenannter Exoten einen wohligen Schauer über den Rücken jagt: Äquatorialguinea. 16 Buchstaben, die Menschen, die nicht gerade Afrikanistik studiert haben, mit einem großen Fragezeichen zurücklassen: Wo oder was ist das? Die Online-Enzyklopädie Wikipedia weiß über Äquatorialguinea: einer der kleinsten Staaten Afrikas, an der Westküste gelegen, eine halbe Million Einwohner, Staat steinreich (Öl), Bevölkerung bettelarm (Korruption). Dass dieses Land eines der stärksten Frauenteams des Kontinents hervorgebracht hat, ist auch der afrikanischen Konkurrenz nicht geheuer. Äquatorialguinea werbe Spielerinnen aus anderen Ländern ab, heißt es aus Ghana, Südafrika oder Kamerun. Außerdem hätten bei der Qualifikation – Achtung! – drei Männer auf dem Platz gestanden. Jetzt allerdings wird es hochinteressant. Mal angenommen, das mit den Männern stimmt, dann stellt sich die Frage, wie die Mannschaft bei einem stark regulierten Turnier wie dem in Deutschland damit durchkommen will, ohne aufzufliegen. Wir sind sehr, sehr gespannt.

Jens Kirschneck schreibt an dieser Stelle über Frauenfußball. Stefan Hermanns blickt auf den deutschen Fußball und Markus Hesselmann beschäftigt sich in seiner Kolumne mit dem Ausland.

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