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STEILPASS Inland: Keine Angst vor Peter Neururer Stefan Hermanns über ein neues Berufsbild für arbeitslose Trainer

In der Winterpause habe ich kurz überlegt, ob ich meinen Kollegen die Wette anbieten solle, dass Peter Neururer im Laufe der Rückrunde wieder eine Anstellung als Trainer finden wird. Ich hatte da vor allem an Hertha BSC oder Eintracht Frankfurt als mögliche Arbeitgeber gedacht.

In der Winterpause habe ich kurz überlegt, ob ich meinen Kollegen die Wette anbieten solle, dass Peter Neururer im Laufe der Rückrunde wieder eine Anstellung als Trainer finden wird. Ich hatte da vor allem an Hertha BSC oder Eintracht Frankfurt als mögliche Arbeitgeber gedacht. Wer bereit ist, rund zwei Millionen Euro für Rob Friend auszugeben, dem ist grundsätzlich alles zuzutrauen.

Das ist jetzt ein bisschen unfair – Peter Neururer gegenüber. Der Mann hat seine Qualitäten schließlich hinlänglich nachgewiesen, er hat Mannschaften gerettet, die schon nicht mehr zu retten waren. Trotzdem ist er seit inzwischen fast zweieinhalb Jahren ohne Job, so lange wie noch nie, seitdem er vor mehr als einem Vierteljahrhundert beim Turn- und Sportverein Haltern seine Trainerkarriere begonnen hat.

Ich glaube, dass viele Vereine Angst vor Peter Neururer haben – davor, dass sie ihn über das Saisonende hinaus beschäftigen müssen. Um seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern, sollte Neururer einfach sein Jobprofil ändern, sich vom Trainerberuf verabschieden und sich stattdessen als Retter (auch: Feuerwehrmann) spezialisieren, der nur kurzfristige Engagements annimmt. Die Abwehr dicht machen, bis zum Erbrechen Ecken trainieren, mit blöden Sprüchen gute Stimmung verbreiten, da gibt es im professionellen Fußball durchaus Bedarf, vornehmlich zwischen Oktober und April.

Neururer müsste potenzielle Arbeitgeber einfach von der Verpflichtung entbinden, ihn nach dem Klassenerhalt weiterzubeschäftigen, dann könnte er sich vor gut dotierten Angeboten vermutlich kaum retten. Jedes Jahr ein neuer Verein. Gerettet werden muss schließlich immer.

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