zum Hauptinhalt
Geht ran - real und virtuell: Glen Johnson (links).

© dpa

Steilpass: Liebe Fußballprofis: Twittern Sie das!

Twitter schenkt uns Einblicke in die Gedankenwelt der Fußballprofis wie sonst nur Spielerautobiographien. Markus Hesselmann freut sich über neue Authentizität dank neuer Kanäle - und will mehr davon.

Von Markus Hesselmann

Englische Fußballprofis haben nicht nur die glamourösesten Spielerfrauen und die geschmackvollsten Frisuren, sie liegen auch bei der Nutzung neuer Medien vorn. Unlängst etwa Glen Johnson: Der Liverpooler bezog zu einer Kritik des Ex-Fußballers und TV-Experten Paul Merson per Kurzmeldungsdienst Stellung: „Kommentare von Alkohol- und Drogensüchtigen machen mir wirklich nichts aus“, twitterte Johnson, „und wer ist schon Paul Merson, dass er Spieler bewerten darf, er war bestenfalls mittelmäßig.“ Im Übrigen seien Spielschulden der Grund, warum Merson sich als Experte verdinge, „der Clown!“.

Solche Einblicke in authentische Fußballerdiskurse hatten wir nicht mehr seit Lothar Matthäus’ „Mein Tagebuch“ („Andy war sichtlich beeindruckt von meinen Argumenten“) oder Jürgen Rollmanns „Beruf: Fußballprofi“ („Vor allem mit Michael Kutzop und Manfred Burgsmüller habe ich viel Spaß. Die beiden tragen sündteure Seiden-Tangas und amüsieren sich jedes Mal aufs neue, wenn beim Umziehen meine Schiesser-Feinripp-Unterhose zum Vorschein kommt“).

In Zeiten, in denen Profis durch die Klubs abgeschottet und Spielerinterviews von PR-Abteilungen autorisiert werden, gibt Twitter uns die Hoffnung auf ungefilterte Äußerungen aus dem Fußballerleben zurück. Einloggen, liebe Profis!

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false