zum Hauptinhalt

Sport: Stell dir vor, es ist WM ...

Friedhard Teuffel hat Mitleid mit den Bobpiloten

Zunächst einmal wollen wir uns tief verneigen vor den Bobfahrern. Sie haben die Beine von karibischen Sprintern, den Mut von Stuntmen aus Hollywood und dann auch noch den technischen Verstand von Mechanik-Aerodynamik-Materialkunde-Ingenieuren. Der deutsche Verband wirbt ganz treffend für seinen Sport mit „high tech – high speed – high performance“. Welche Disziplin macht schon so high wie Bobfahren?

Nach so viel Lob nun aber zum Mitleid. An diesem Wochenende findet – kein Scherz – eine Weltmeisterschaft statt. Mitten in Deutschland. Mit deutschen Fahrern. Die vielleicht sogar Weltmeister werden. Und trotzdem hat man den Eindruck, dass man, nun ja, dabei nicht allzu viel verpasst. Möglich, dass die Fahrer einfach zu gut sind, wer sieht schon die Unterschiede zwischen ihnen, und dann kommen sie auch noch alle ohne Kratzer an ihrem Bob ins Ziel.

Es geht irgendwie immer rauf und runter mit den Wintersportarten, mal ist Skispringen oben, mal Biathlon. Aber auf den Tag, an dem sich pubertierende Mädchen Kinder von Bobfahrern wünschen, arabische Scheichs Hallenbobbahnen bauen und unsere Fahrer gegen Millionengehälter einbürgern wollen, scheint man noch ein bisschen warten zu müssen. Es sei denn, der internationale Verband nimmt sofort dieses Programm an: 1. In die Bahnen werden Loopings und Sprungschanzen eingebaut. 2. Nachdem die Fahrer unten angekommen sind, müssen sie wieder nach oben sprinten und nochmal runtersausen. 3. Es werden neue Disziplinen erfunden, etwa: Die Besatzung muss aus dem Bob auf laufende Scheiben schießen – der so genannte Bobathlon.

Am 8. März findet auf der Altenberger Bobbahn übrigens wieder eine WM statt, mit weniger Tempo, aber mehr Trubel: die Wok-WM.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false