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Lionel Messi hat Ärger mit der spanischen Justiz.

© AFP

Steuerhinterziehung: Gericht bestätigt Haftstrafe gegen Lionel Messi

Für Lionel Messi wird es langsam ungemütlich in Spanien. Nach der Abweisung seines Einspruchs gegen eine Verurteilung wegen Steuerhinterziehung könnte der Argentinier den FC Barcelona bald verlassen.

Neuer Rückschlag für Lionel Messi: Nachdem der Fußball-Star am Sonntag mit dem FC Barcelona bereits den Titel des spanischen Meisters an Erzrivale Real Madrid hatte abgeben müssen, erlitt er am Mittwoch vor Gericht eine schlimme persönliche Pleite: Das Oberste Gericht in Madrid bestätigte eine Haftstrafe von 21 Monaten gegen den 29 Jahre alten Argentinier wegen Steuerhinterziehung in Gesamthöhe von 4,1 Millionen Euro.

Der Einspruch des Profis gegen das Urteil des Landgerichts von Barcelona vom Juli 2016, das Messi auch zur Zahlung einer Geldstrafe von knapp 2,1 Millionen Euro verdonnert hatte, sei zurückgewiesen worden, teilte das Gericht am Mittwoch mit.

Dass der fünfmalige Weltfußballer tatsächlich hinter Gitter muss, gilt allerdings als höchst unwahrscheinlich. Haftstrafen bis zu zwei Jahren werden in Spanien bei nicht vorbestraften Angeklagten praktisch immer zur Bewährung ausgesetzt.

Messi hat seinen im Juni 2018 auslaufenden Vertrag mit Barcelona bisher nicht verlängert

Bei den 4,1 Millionen Euro handelt es sich um Einnahmen aus Bildrechten, die Messi zwischen 2007 und 2009 mit Hilfe von Vater Jorge und Beratern an das spanische Finanzamt vorbeigeschoben haben soll. Bei seiner Aussage vor Gericht hatte der Spieler im Juni 2016 versichert, „von nichts eine Ahnung“ gehabt zu haben. „Ich habe meinem Vater vertraut“, beteuerte er.

Der mitangeklagte Vater, der auch Manager des Spielers ist, war im Strafprozess ebenfalls zu einem Freiheitsentzug von 21 Monaten verurteilt worden. Das Strafmaß wurde aber nun vom Obersten Gericht auf 15 Monate reduziert. Reaktionen aus dem Messi-Clan oder vom FC Barcelona gab es vorerst nicht.

Im vorigen Sommer hatte der Club „empört“ auf das Urteil reagiert. Es sei erwiesen, hieß es damals, dass Messi sich nicht persönlich um seine Steuer- und Finanzsachen gekümmert habe. Die in Barcelona erscheinende Sportzeitung „Mundo Deportivo“ sprach von einer „Verfolgung“ und warnte, das Urteil sei für Spaniens Fußball sehr gefährlich: „Will man denn, dass er (Messi) Spanien verlässt?“

Die Entscheidung des Obersten Gerichts wird wohl in der Tat den Spekulationen um die Zukunft des Argentiniers neue Nahrung geben. Messi hat seinen im Juni 2018 auslaufenden Vertrag mit den Katalanen noch nicht verlängert. Barcelona-Boss Josep Bartomeu versicherte mehrfach, die Verlängerung sei nur eine Frage der Zeit. Nach Medienberichten wird der Fußballer von Clubs aus der englischen Premier League und auch von Paris Saint-Germain heftig umworben. (dpa)

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