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Sport: STICHWORT

Zwei Stunden und 59 Minuten dauerte am Mittwoch das Duell zwischen Arantxa Sanchez und Corina Morariu.Es war das längste Match der diesjährigen WTA-Tour und ging über 39 Spiele mit dem besseren Ende von 7:6, 6:7, 7:6 für Sanchez.

Zwei Stunden und 59 Minuten dauerte am Mittwoch das Duell zwischen Arantxa Sanchez und Corina Morariu.Es war das längste Match der diesjährigen WTA-Tour und ging über 39 Spiele mit dem besseren Ende von 7:6, 6:7, 7:6 für Sanchez.So ein Marathon ist der Schrecken aller Fernsehübertragungen.Das fast vierstündige Männerfinale in Hamburg zwischen Rios und Zabaleta ließ sogar die ARD-Sportschau platzen.

Nicht auszudenken, wie die Spielzeiten sein würden, wenn Anfang der siebziger Jahre nicht die Tie-break-Regel gekommen wäre.Bis dahin war ein Satz erst gewonnen, wenn ein Spieler mit zwei Spielen vorn lag.Was zu ausschweifenden Satzergebnissen wie 25:23 führte.Die Erfordernisse des Fernsehens könnten demnächst zu einer weiteren Änderung in der Zählweise führen.Die Regelkommission des Weltverbandes denkt darüber nach, den Zwischenstand Vorteil (advantage) abzuschaffen.Nach 40:40 würde der nächste Ballwechsel über den Punkt entscheiden.Bis heute kann in der Folge von Einstand, Vorteil x, Einstand, Vorteil y eine kleine Ewigkeit liegen.So beharkten sich Steffi Graf und die Marathon-Spezialistin Sanchez einmal in einem Wimbledon-Endspiel 20 Minuten lang, ehe das Resultat weitergeschrieben wurde.

Sollte dieser Zeitdehner getilgt werden, bliebe dennoch eine mehr als 100 Jahre alte Merkwürdigkeit in der Wertung der Spiele.Warum 15:0, 30:15 und 40:30 angesagt wird, dafür haben die Experten zwei Versionen parat."Die einen meinen, das käme von der Viertelstunden-Einteilung auf dem Zifferblatt der Uhr", sagt der Münchner Schiedsrichter Rudi Berger."Aber das erklärt nicht, warum nach 30:30 plötzlich 40:30 kommt." Die Zahlenfolge könnte auch - als Tennis von England nach Frankreich transferiert wurde - von einem französischen Spiel um 15er Münzeinheiten herrühren.Warum aber im Englischen für "null" statt "zero" im Tennis "love" (z.B.forty love) heißt, das könnte als Appell an den zurückliegenden Spieler gedeutet werden, nun "mit Liebe und Begeisterung" weiterzuspielen - trotz des Rückstandes.

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