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Sport: Stille im Stadion

Leverkusen unterliegt Liverpool 1:3 und scheidet aus

Der Trainer stand erstarrt an der Seitenlinie. Ohne eine Bewegung seiner Gesichtszüge sah Rafael Benitez, der Coach des FC Liverpool, dem Jubel des Torschützen zu. Nach ein paar Sekunden der Stille wandte er sich seiner Bank zu. Sein Verein hatte innerhalb weniger Minuten mit zwei Toren von Luis Garcia den Einzug in das Viertelfinale der Champions League perfekt gemacht. Mit einem auch in spielerischer Hinsicht abgeklärten Auftritt siegte der FC Liverpool am Mittwochabend 3:1 (2:0) bei Bayer Leverkusen. Zwei Tore erzielte Garcia vor der Pause, eines Milan Baros danach. Den Ehrentreffer für Bayer schoss Jacek Kryznowek kurz vor Schluss. Das Hinspiel hatten die Engländer 3:1 gewonnen.

Leverkusen hatte von Anfang an Probleme, das Spiel zu kontrollieren. Den Ausfall der drei zentralen Abwehrspieler Roque Junior, Juan und Nowotny vermochte das Team in keiner Spielphase zu kompensieren. Schon in der ersten Halbzeit boten sich nur den Gästen klare Chancen zum Torerfolg. Allein dem französischen Schiedsrichter Alain Sars war es zu verdanken, dass Leverkusen erst in der 28. Minute das erste Gegentor hinnehmen musste. Er verweigerte Liverpool einen klaren Elfmeter, nachdem Callsen-Bracker den agilen Stürmer Baros im Strafraum gefoult hatte.

Das Spiel der Gäste wurde von einem schnellen Mittelfeld angetrieben. Besonders Kapitän Steven Gerrard entwickelte von der rechten Seite aus Druck. Nach einer Flanke Gerrads lenkte Garcia den Ball mit dem Fuß ins Tor, Leverkusens Placente kam zu spät. Nur vier Minuten später schlug Gerrard eine Ecke, Biscan köpfte in Richtung Tor – und wieder stand Garcia richtig. Er lenkte den Ball an Torwart Butt vorbei über die Linie.

„Mir tut es weh, dass ich meinem Team nicht helfen kann“, kommentierte der verletzte Kapitän Jens Nowotny die desolate Leistung seiner Kollegen. In der zweiten Halbzeit schaffte es Leverkusen nicht mehr, in die Offensive zu kommen. Auch Franca, der überraschend von Anfang an spielen durfte und nach dem Willen von Trainer Klaus Augenthaler „für viel Wirbel“ sorgen sollte, erspielte sich keine Gelegenheiten. Einzig Kryznowek brachte mit seinem Tor kurz vor Schluss ein wenig Trost. Zuvor hatte auf der Gegenseite aber schon Baros einen Rechtsschuss trocken ins Tor gesetzt. Umso länger das Spiel dauerte, desto ruhiger wurden die 22 500 Zuschauer in der ausverkauften Bayarena. In manchen Minuten war es so leise, dass die Fans die Kommandos hören konnten, die sich die Spieler auf dem Platz zuriefen.

Auch Rafael Benitez blieb still. Der Trainer des FC Liverpool genoss den Triumph nahezu regungslos.

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