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Sport: Strapazierter Star

Marco Liefke ist bei den Volleyballern des SCC nahezu unersetzbar

Berlin - Da war er nun, der von Marco Liefke geforderte 3:0-Sieg. Der Kapitän des SC Charlottenburg hatte gesagt, dass seine Mannschaft in der Volleyball-Bundesliga einfach souveräner auftreten müsse. Das gelang am Sonntag gegen den Tabellendritten VV Leipzig, der 25:21, 25:23, 25:14 bezwungen wurde. Es war eine gute Generalprobe für das schwere Champions-League-Spiel morgen (19 Uhr, Sömmeringhalle) gegen Sisley Treviso aus Italien.

„So ein 3:0-Sieg wie jetzt gegen Leipzig ist nicht nur für die Psyche, sondern auch für den Körper unheimlich wichtig“, sagt Liefke. Die körperliche Belastung für die Spieler ist sehr viel größer, wenn ein Sieg erst mühsam in fünf Sätzen erkämpft werden muss – wie zuletzt gegen Mendig. Liefke selbst konnte bei jenem Spiel wegen Rückenproblemen ab dem dritten Satz nicht mehr eingesetzt werden. „Das sind ganz normale Verschleißerscheinungen, nichts Ernstes“, sagt Trainer Mirko Culic. Grund zur Sorge, dass der Diagonalspieler mal längere Zeit ausfallen könnte, besteht deshalb nicht. „Die Rückenschmerzen sind weg“, sagt Liefke.

Insgesamt ist der Nationalspieler mit seiner Form aber noch unzufrieden und macht seine fehlerhafte Vorbereitung während der Sommerpause dafür verantwortlich. Er habe einfach nicht ausreichend trainiert. Vor Saisonbeginn führte zudem eine Entzündung im Ellenbogen zu einem Trainingsrückstand von zwei Wochen. Und als „normale Zeichen der Überlastung“ treten immer mal wieder Schulter- oder Rückenprobleme auf. Um den Trainingsrückstand aufzuholen, sei es jetzt zu spät, sagt Liefke. Dazu wird zu viel gespielt: unter der Woche in der Champions League wie am Mittwoch gegen Treviso, am Wochenende in der Bundesliga.

Auf Liefke, immer noch der Vorzeigespieler des Deutschen Meisters, lasten hohe Erwartungen. „Das Spiel vom SCC hängt von seiner Leistung ab“, sagt Culic. „Wenn Marco mal ausfallen sollte, dann würde unser Spiel ganz anders aussehen – schlechter“, fügt er hinzu. Aber auch wenn Liefke einfach nur einen schlechten Tag erwischt, macht sich die Abhängigkeit der Mannschaftsleistung von der des Diagonalspielers bemerkbar. Der Druck ist dementsprechend groß. „Aber das ist er schon seit Jahren“, sagt Liefke. Die größten Erwartungen, denen der 30-Jährige gerecht werden muss, kommen indes nicht von außen. Liefke sagt: „Ich selbst erwarte von mir Perfektion.“

Sophie Goetze

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