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Sport: Strategisch, aber nicht souverän

Schalke 04 will gerne der besondere Klub sein, eine große Gemütsgemeinschaft mit einer großen Geschichte. Doch in der sportlichen Leitung passiert seit einiger Zeit dasselbe wie in einem provinziellen Vereinsvorstand.

Schalke 04 will gerne der besondere Klub sein, eine große Gemütsgemeinschaft mit einer großen Geschichte. Doch in der sportlichen Leitung passiert seit einiger Zeit dasselbe wie in einem provinziellen Vereinsvorstand. Es gibt einige Männer, die nur noch übereinander und nicht mehr miteinander reden. Das läuft so lange, bis es einem von ihnen zu bunt wird und er aussteigt.

Trainer Rangnick hat in der vergangenen Woche das Ende seines Aufenthalts auf Schalke angekündigt, doch den Zeitpunkt seines Abschieds wollte lieber die Klubführung bestimmen. Es war der gestrige Montag, und das war im Grunde eine strategisch richtige Entscheidung. Vor allem Manager Assauer wollte verhindern, dass sich Fans und Trainer allmählich noch zu dicken Kumpels verbünden. Schon Rangnicks Abschiedsvorstellung am Samstag hat ausgereicht, um Assauer in schlechtem Licht erscheinen zu lassen. Jeder Sympathiepunkt für Rangnick ist schließlich ein Minuspunkt für ihn. Der Verweis des Vereins auf die fehlende Unterstützung des Trainers durch die Mannschaft ist da nur ein Alibi.

Doch eine strategisch richtige Entscheidung muss keine gute sein, und souverän ist das Handeln der Schalker Verantwortlichen schon gar nicht. Die Fragen an Assauer sind drängender als die an Rangnick. Vor allem die, warum der Manager seit Jahren bei der Wahl seiner Übungsleiters regelmäßig danebengreift. Seit Huub Stevens durfte oder wollte kein Trainer mehr besonders lange auf Schalke bleiben. Der Umgang mit Ralf Rangnick hat der Öffentlichkeit gezeigt, warum das so ist.

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