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Die Profis des FC St. Pauli feiern den Pokalerfolg gegen Borussia Dortmund.

© RHR-Foto/Imago

Strauchelnde Favoriten, kuriose Szenen: Der DFB-Pokal ist attraktiv wie lange nicht

Der Pokal hatte in den vergangenen Jahren zunehmend seinen Reiz verloren. Das ist in dieser Saison anders. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Benedikt Paetzholdt

Der Reiz des DFB-Pokals ist für den eher objektiv eingestellten Fußballfan manchmal nur schwer zu erkennen. Echte Pokalsensationen oder überraschende Wendungen des Spielgeschehens prägten das Format in den vergangenen Jahren mit kleinen Ausnahmen viel zu selten. Ganz anders in diesem Jahr: Selbst einem Zweitligisten ist durchaus zuzutrauen, den Pokal im Olympiastadion in die Höhe zu recken.

Wenn am Mittwochabend die Partie zwischen Hannover 96 und Borussia Mönchengladbach abgepfiffen ist, wird nur noch eine Mannschaft im Wettbewerb vertreten sein, die den Pokal seit 1990 schon einmal gewonnen hat.

Borussia Dortmund wähnte sich nach der Demütigung des FC Bayern in Mönchengladbach in der Runde zuvor auf bestem Wege zur Titelverteidigung. Im vergangenen Jahr profitierte der BVB davon, dass die Münchener über Holstein Kiel gestolpert waren. Doch der FC St. Pauli, Tabellenführer in der Zweiten Liga, brachte beim 2:1 mehr ein, was Leidenschaft und Einsatzwillen angeht.

So dass sich die Saison für Dortmund zunehmend zu einem Grauen entwickelt, nachdem man ja schon in der Champions League in einer mittelschweren Gruppe gescheitert war.

Kurioser Elfmeter in Köln

Zu diesem besonderen DFB-Pokal passt es aber auch, dass ein zuletzt aufstrebender 1. FC Köln zu Hause am Hamburger SV scheitert (3:4 im Elfmeterschießen). Wenngleich nicht das Ergebnis, sondern die Art und Weise das Besondere darstellte. Beim Elfmeterschießen trifft der Kölner Profi Florian Kainz zuerst sich selbst, was nicht erlaubt ist. Wie schön, dass man auch so eine Kuriosität mal geboten bekommt.

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Und nicht zu vergessen das Duell zwischen 1860 München und dem Karlsruher SC. Zum ersten Mal seit 25 Jahren zogen die Badener durch das 1:0 im fremden Stadion wieder in ein DFB-Pokalviertelfinale ein. Nach vielen enttäuschenden Jahren darf mal wieder geträumt werden von einem Fußball-Glanzpunkt.

In diesem Jahr ist der DFB-Pokal genau die Bühne für Sensationen, die er doch eigentlich immer sein sollte. Diese gilt es nun auch für Hertha BSC oder den 1. FC Union zu nutzen.

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