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Sport: Stress mit dem Ex

Ibisevic trifft zweimal für den VfB gegen Hoffenheim.

Die offenbar spannendste Frage des Spiel wurde bereits nach acht Minuten beantwortet. Jedenfalls hatte alle Welt vor der Partie gerätselt, ob Vedad Ibisevic jubeln würde, wenn ihm ein Tor gelingt. Das war eben nach acht Minuten und einem Pass von Khalid Boulahrouz der Fall. Ibisevic, erst in der Winterpause von der TSG Hoffenheim zum VfB Stuttgart gewechselt, lief zur Eckfahne und sprang jubelnd in die Luft. Es war die Ouvertüre zum 2:1 (2:0)-Sieg des VfB.

Ähnlich verhielt es sich beim 2:0 der Stuttgarter kurz vor der Pause. Boulahrouz flankte, und Ibisevic kam zwischen den beiden Innenverteidigern zum Kopfball. „Ich glaube, als Stürmer darf man auch jubeln, wenn man ein Tor schießt“, sagte Ibisevic. „In der Bundesliga ist das nicht so einfach, Tore zu schießen, und man tut sehr viel dafür. Da darf eine Belohnung sein.“

Was auf dem Rasen der Rhein-Neckar-Arena passierte, kam für seine früheren Kollegen einem Albtraum gleich. Salopp formuliert, es war ein Albtraum mit dem Ex, der in seinen viereinhalb Jahren mit Hoffenheim in die Bundesliga aufstieg und in 92 Spielen 43 Tore schoss. Jetzt schießt sie der fünf Millionen Euro teure Stürmer für Stuttgart. Im achten Spiel für den VfB waren es die Treffer drei und vier.

Erst mit dem Anschlusstreffer von Sejad Salihovic in der 73. Minute kam wieder neue Spannung auf. Der Bosnier verwandelte einen Foulelfmeter zum Anschluss und sorgte für eine deutliche Belebung des Spiels. Nach dem Spiel tauschte er mit seinem alten Kumpel Ibisevic das Trikot. „Ich habe ihm dazu gratuliert, dass er gut gespielt hat, als er reingekommen ist“, sagte der Neu-Stuttgarter. „Wir hatten schon vorher ausgemacht, dass wir die Trikots tauschen. Am Ende war ich froh, dass wir gewonnen haben.“

Nach Salihovics Anschlusstor hatten die Stuttgarter Glück, nicht mindestens den Ausgleichstreffer zu kassieren. Sie hatten ein sicher geglaubtes Spiel aus der Hand gegeben. Am Ende blieb es bei der insgesamt bescheidenen Bilanz der Hoffenheimer gegen Stuttgart. In nun acht Spielen gegen den VfB konnte Hoffenheim kein einziges Mal gewinnen.

Diese schlechte Quote konnte auch Markus Babbel (immerhin ehemaliger Trainer und Spieler des VfB Stuttgart) nicht drehen. Im Gegenteil, an diesem Abend wirkte Babbel lange ähnlich glücklos wie sein Vorgänger Holger Stanislawski, der gehen musste, weil die Erfolge ausblieben. Die Bilanz von Markus Babbel steht nun bei drei Unentschieden, einem Sieg und zwei Niederlagen. Damit kann Hoffenheim kaum dem Mittelmaß entfliehen.

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