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Sport: Stroh mit den Ochsen teilen

über die seltsame Solidarität der Bayern mit Dortmund Das Paradies hat uns der Prophet Jesaja als einen Ort geschildert, an dem Wölfe bei Lämmern liegen, Bären mit Kühen weiden und Löwen wie Ochsen Stroh fressen. Ein moderner Prediger auf der Suche nach aktuelleren Gleichnissen würde im Paradies wohl Bayern und Borussen gemeinsam auf die Weide schicken.

Von Markus Hesselmann

über die seltsame Solidarität der Bayern mit Dortmund Das Paradies hat uns der Prophet Jesaja als einen Ort geschildert, an dem Wölfe bei Lämmern liegen, Bären mit Kühen weiden und Löwen wie Ochsen Stroh fressen. Ein moderner Prediger auf der Suche nach aktuelleren Gleichnissen würde im Paradies wohl Bayern und Borussen gemeinsam auf die Weide schicken. Zweifler würden einwenden, dass der Fußball von Wettkampf und Konkurrenz lebt und keine paradiesischen Zustände zulässt.

Auftritt Karl-Heinz Rummenigge, Hohepriester des FC Bayern. Im Tagesspiegel-Interview entwickelte er die Idee einer Dortmund-Hilfe. Gerade weil die Bundesliga von Konkurrenz und Spannung lebe, müssten die Bayern ihrem langjährigen Hauptrivalen helfen, damit der seine finanzielle Krise überwinden und wieder angreifen könne. Worte, die nach einem Treffen mit der BVB-Führung in die Tat umgesetzt werden, auch wenn die genaue Art der Hilfe noch nicht bekannt wurde.

Die Bayern fördern ihre Konkurrenz nicht aus biblischer Nächstenliebe, sondern aus profaner Einsicht. In Spanien führt der FC Barcelona einsam mit sieben, in England Chelsea mit zehn Punkten Vorsprung. Wo führt das hin, wer mag da noch zusehen? In der Bundesliga liegen Bayern und Schalke in der Tabelle gemeinsam vorn, zwischen den Plätzen eins und sieben sind es nur sechs Punkte Abstand. Liebe Brüder und Schwestern, das ist das Paradies.

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