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Sport: Strukturell schwierig

Irgendwann einmal vor vielen Jahren hat der Schwimm-Trainer Dirk Lange dem Schwimm-Trainer Henning Lambertz angedroht, man könne eine strittige Frage auch vor der Tür regeln. Die Episode machte schnell die Runde, sie ist einer der Gründe, aus denen ein paar wichtige Protagonisten des deutschen Schwimmsports nicht sonderlich begeistert waren, als Lange 2008 zum Bundestrainer ernannt wurde.

Irgendwann einmal vor vielen Jahren hat der Schwimm-Trainer Dirk Lange dem Schwimm-Trainer Henning Lambertz angedroht, man könne eine strittige Frage auch vor der Tür regeln. Die Episode machte schnell die Runde, sie ist einer der Gründe, aus denen ein paar wichtige Protagonisten des deutschen Schwimmsports nicht sonderlich begeistert waren, als Lange 2008 zum Bundestrainer ernannt wurde. So wie es aussieht, soll die Ära Langes als Bundestrainer allerdings in Kürze beendet werden. Die Führung des Deutschen Schwimmverbands (DSV) will sich von ihm trennen, auch wenn das noch verbrämt dargestellt wird. Vordergründig wird man das schlechte Abschneiden der deutschen Mannschaft bei der WM 2011 in Schanghai als Ursache verkaufen. Natürlich trägt Lange die sportliche Verantwortung für die Misere.

Aber es geht auch um strukturelle Probleme des Verbandes. Langes Chef ist Sportdirektor Lutz Buschkow, ein Experte für Wasserspringen. Lange und Buschkow können nicht miteinander, weil Lange mehr Kompetenzen fordert, als ihm Buschkow, aber auch der Verband, geben möchte. Andererseits hat Buschkow Mühe, bei den Schwimmern genügend Akzeptanz zu finden. Und die Frage, ob und, wenn ja, wie Britta Steffen für ihre vorzeitige WM-Abreise sanktioniert werden soll, hat sich zum medialen Dauerthema entwickelt, weil die Verantwortlichen nicht frühzeitig eine Entscheidung trafen.

Die Frage ist allerdings, ob sich der klamme Verband einen Rauswurf Langes überhaupt leisten kann. Möglich, dass der noch bis Vertragsende beim DSV bleibt, in welcher Funktion auch immer.

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