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Sport: Stürmer Chitarroni sieht Ursachen nicht beim Trainer

Fast drei Stunden standen die Eisbären am Dienstag auf der Fahrt vom Hotel zur Frankfurter Eishalle im Stau. Dem Stress auf der Autobahn folgte dann noch weniger Erfreuliches.

Fast drei Stunden standen die Eisbären am Dienstag auf der Fahrt vom Hotel zur Frankfurter Eishalle im Stau. Dem Stress auf der Autobahn folgte dann noch weniger Erfreuliches. Zwar war der Mannschaft von Peter John Lee das Bemühen im Spiel bei den Lions nicht abzusprechen, aber am Ende stand - nicht zuletzt wegen eines formschwachen Jaroslav Kames im Tor, der nach vier Gegentreffern Udo Döhler Platz machen musste - mit 3:5 die 23. Saisonniederlage der Eisbären zu Buche.

Noch dramatischer als die Exkursion nach Frankfurt liest sich die Talfahrt der letzten Wochen: Seit dem 2:7 im Berliner Derby am 21. Dezember haben die Eisbären von elf Spielen nur drei gewinnen können. Am Dienstag mussten die Berliner die Play-off-Ränge erst einmal verlassen. Am Freitag müssen die spielfreien Hohenschönhausener voraussichtlich mit ansehen, wie die Konkurrenz aus Hannover, Frankfurt und Nürnberg weiteren Boden im Kampf um Platz acht gutmachen kann.

Eine Mannschaft, die im Vergleich zum Vorjahr nur unwesentlich verändert wurde und trotzdem Vorstellungen hinlegt, die mit denen aus der letzten Saison wenig gemein haben. Selbst die Beteiligten sind da ratlos. "Wenn wir wüssten, woran es liegt, hätten wir die Fehler längst korrigiert", meint Mario Chitarroni, "wir finden anscheinend immer neue Wege, ein Spiel zu verlieren." Am Trainer liege dies aber nicht, meint der Stürmer. "Peter erzählt uns vor jedem Spiel, wo die Probleme liegen. Doch seine Ratschläge setzen wir dann nicht um. Und das ist doch nicht die Schuld des Trainers, sondern Schuld der Spieler. So etwas hat nichts mit Können, sondern mit Zuhören zu tun."

Zuhören oder vielmehr gefragt werden, das wollten gestern die Verantwortlichen der Eisbären nicht. Martin Müller, der Generalbevollmächtige, und Sportdirektor Lorenz Funk weilten auf der Gesellschafterversammlung der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) in Köln. Müller ließ immerhin verlauten, dass man sich weiter um einen neuen Stürmer bemühen wolle. Zwei Kandidaten gab es gestern noch. Einer kommt aus Nordamerika, der andere hat zuletzt in Europa gespielt und könnte Brent Fedyk (zuletzt Kassel Huskies) heißen. Der 32-Jährige hat immerhin über 450 Partien in der National Hockey League (NHL) absolviert.

Wer es am Ende auch wird, der neue Spieler könnte schon am Sonntag gegen die Capitals eingesetzt werden. Ob er dann den Kommandos von Peter John Lee lauschen wird, scheint fraglich. In den späten Abendstunden des Mittwochs wollten sich Müller und Lee über die Zukunft des Eisbären-Trainers unterhalten. Im Umfeld des Sportforums wird in Hohenschönhausen gemunkelt, dass man mit Peter Ihnacak (zuletzt Nürnberg) schon über die mögliche Nachfolge von Lee gesprochen hat.

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