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Sport: Stützen oder stürzen

Sehr erfolgreiche Sportler landen nach ihrer Karriere bisweilen auf einem Sockel, und wenn sie da stehen wie ein Denkmal, ruft das ganz unterschiedliche Reaktionen hervor. Für manche wird ein Sportler immer größer, je länger seine Karriere vorbei ist, seine Leistungen wachsen im Nachhinein ins Unermessliche.

Sehr erfolgreiche Sportler landen nach ihrer Karriere bisweilen auf einem Sockel, und wenn sie da stehen wie ein Denkmal, ruft das ganz unterschiedliche Reaktionen hervor. Für manche wird ein Sportler immer größer, je länger seine Karriere vorbei ist, seine Leistungen wachsen im Nachhinein ins Unermessliche. Andere dagegen haben das Bedürfnis, den Sportler vom Sockel zu stürzen. Sie wollen nicht ständig nach oben schauen.

Der norwegische Skilangläufer Björn Daehlie gehört zu den Sportlern, die mit ihren Leistungen über vielen anderen stehen auf einer Art unsichtbarem Podest. Acht olympische Goldmedaillen hatte er in seiner Karriere in den neunziger Jahren gewonnen. Ein schwedischer Fernsehsender hat kürzlich Blutwerte von Daehlie offengelegt und Experten erklären lassen, dass die nur durch Doping zu erklären seien. So rüttelten die Schweden am Sockel. Die Norweger versuchen nun, Daehlie zu stützen. Der Skiverband veröffentlichte ebenfalls Blutwerte. Die zeigten offenbar keine Auffälligkeiten.

Welchen Werten, welchen Berichten man nun vertrauen mag, das ist im Wesentlichen eine Glaubensfrage. Beweisen lässt sich nicht mehr alles, aber dass die Karriere eines Olympioniken im Nachhinein auch nochmal mit den Methoden der Biochemie untersucht wird, ist eigentlich gut. Andere Geschichtsschreiber wären froh, hätten sie solche Möglichkeiten.

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