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Robert Lewandowski sorgte für die Entscheidung mit seinem Tor zum 2:1 - zum Ärger von Stuttgarts Torwart Sven Ulreich.

© AFP

Stuttgart - Dortmund 1:2: Dortmund verzögert die Meisterfeier

Meisterschaftsentscheidung vertagt: Bayern Münchens Verfolger Borussia Dortmund wahrt mit dem 2:1-Sieg in Stuttgart die theoretische, aber utopische, Chance auf die Titelverteidigung 2013.

Acht Minuten, nachdem Robert Lewandowski das zweite Dortmunder Tor erzielt hatte, der Schlusspfiff in der Stuttgarter Arena ertönte und der 15. Saisonsieg für den Noch-Meister feststand, war Jürgen Klopp, der Trainer von Borussia Dortmund, eine Sorge los. Er wusste, er musste dem FC Bayern München an diesem Tag noch nicht zur 23. Meisterschaft gratulieren. Es sei ihm zwar egal, wann die Münchner den Titel perfekt machen würden und er werde auch brav gratulieren, wenn es so weit sei, hatte Klopp mitgeteilt, aber es müsse nicht unbedingt schon an diesem Samstag passieren. Vier Tage vor dem wichtigen Champions-League-Spiel der Dortmunder beim FC Malaga sollte nichts die Konzentration auf die Begegnung in Spanien stören. Lukasz Piszczek und Lewandowski schossen die Tore zum 2:1 (1:0)-Erfolg für den BVB heraus. Dem Rumänen Alexandru Maxim war der zwischenzeitliche Ausgleich gelungen.

Der Start beim VfB Stuttgart hatte sich für die Dortmunder jedoch als ziemlich schwer herausgestellt. In den Anfangsminuten mussten sich die BVB-Anhänger durchaus Sorgen um ihre Mannschaft machen. Die Dortmunder stemmten sich mit Mühe und Not gegen einen Rückstand – und das teilweise sogar recht ungeschickt. Dass der BVB in dieser Saison zuweilen über Abstimmungsprobleme in der Verteidigung klagt, ist ja nichts Neues, aber in der ersten Viertelstunde wankte die Mannschaft von Jürgen Klopp doch bedenklich. Zuerst überstanden die Dortmunder den Kopfball von Georg Niedermeier, in der zwölften Minute traf Vedad Ibisevic per Kopf, stand dabei knapp im Abseits, sechzig Sekunden später hielt Dortmunds Torwart Roman Weidenfeller im direkten Duell gegen Ibrahima Traoré, und wieder eine Minute später bügelte Kevin Großkreutz den Fehler von Marcel Schmelzer aus, der den Ball an Traoré verloren hatte.

Es machte jedoch die Stärke der Dortmunder aus, dass sie sich durch eine engagierte Viertelstunde des Gegners nicht völlig aus dem Tritt bringen lassen. Nach zwei Chancen durch Nationalspieler Marco Reus deutete sich schon so etwas wie ein Ausgleich der Kräfte an, was jedoch nicht bedeutete, dass der BVB nicht noch mehr zuzulegen hatte. Ein Spiel auf Augenhöhe bedeutete auch: Die Duelle wurden hitziger. Martin Harnik traf mit hohem Bein Schmelzer im Gesicht, der mit Verdacht auf Nasenbeinbruch ausgewechselt werden musste. Harnik sah die Gelbe Karte.

Für Schmelzer kam Lukasz Piszczek in die Mannschaft, und der hatte nach einem Freistoß von Reus gleich darauf per Kopf die Chance zur Führung. Von schlechter Organisation beim BVB konnte jetzt keine Rede mehr sein, im Gegenteil. Die Dortmunder spielten nun ihre Offensivstärken aus und zeigten einige schöne Kombinationen, von denen eine mit der 1:0-Führung durch Piszczek endete.

Die Stuttgarter taten nach der Pause einiges, um wieder mehr Spielanteile zurückzuerobern. Der BVB zog sich zurück. Mehr als eine Kopfballchance für Niedermeier kam nicht dabei heraus. Die Dortmunder versuchten eine Spur zu halbherzig, zum Torerfolg zu kommen. Nuri Sahin scheiterte an Stuttgarts Torwart Sven Ulreich mit einem Schuss aus 16 Metern. Auf der Gegenseite ging der Versuch von Arthur Boka knapp daneben, Christian Gentner traf kurz darauf nur den Pfosten, beim Nachschuss von Antonio Rüdiger rettete Mario Götze auf der Linie.

Der BVB spielte nun wieder eine ganze Spur zu unkonzentriert, was Stuttgart dazu nutzte, sich im Mittelfeld mehr Räume zu schaffen. So kam der VfB schließlich zum nicht unverdienten Ausgleich. Maxim schlenzte den Ball ins lange Eck. Danach wurde das Spiel wieder hitziger. Niedermeier und Götze gerieten aneinander. Beide sahen die Gelbe Karte, was für den vorbelasteten Stuttgarter Innenverteidiger Niedermeier bedeutete, dass er mit Gelb-Rot vom Platz musste. In Überzahl erzielten die Dortmunder den Siegtreffer, der die Meisterschaft der Bayern um mindestens eine Woche nach hinten verschob.

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