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Zum Knurren: VfB-Trainer Stevens verliert bei seinem alten Klub.

© Reuters

Update

Stuttgart geht gegen Schalke unter: Schwer und schwerer

Nach dem 0:4 gegen Schalke 04 übernimmt der VfB Stuttgart wieder den letzten Platz in der Fußball-Bundesliga. Den Schwaben gelang es zu keinem Zeitpunkt, ihr Spiel zu ordnen.

Die Stimmungslage von Huub Stevens nach dem 0:4 (0:3) gegen Schalke 04 als wechselhaft zu beschreiben, wäre untertrieben. Sie war nach dem Auftritt seiner Mannschaft verständlicher Weise im Keller. Passend dazu ist auch die Tabellensituation des VfB, Stuttgart steht am Tabellenende der Bundesliga.

Stevens ist erst seit elf Tagen wieder zurück in Stuttgart und erlebte ein Wechselbad der Gefühle, welches schwer zu verkraften scheint. Den Glücksgefühlen nach dem 4:1 in Freiburg folgte nun der ernüchternde Absturz gegen Schalke. Nach schnellen Toren von Eric Maxim Choupo-Moting und Max Meyer ging nichts mehr. Choupo-Moting erhöhte in der zweiten Halbzeit vor 44 700 Zuschauern sogar noch auf 4:0. „Ich habe nicht das Gefühl, dass alle zur Sache gegangen sind“, sagte Stevens. Und: „Vielleicht hat man sich das hier nach Freiburg anders vorgestellt. Da haben alle gedacht, das geht irgendwie von selbst.“

Gegen Schalke 04 war Stuttgart nicht in der Lage, das Spiel zu drehen. Stevens stellte zwar seine Mannschaft um, „aber wir konnten keinen Druck machen. Das hatte mit Aggressivität zu tun, wir haben die Zweikämpfe verloren“. Die Strategie, die Schalker aus einer sicheren Defensive heraus, mit Kontern zu bezwingen, ging krachend schief. Nun steht Stevens am Tabellenende, seine Mannschaft kassierte 31 Gegentore (mit Abstand Liga-Höchstwert) und hat ein gravierendes Problem mit Standardsituationen.

Der Schalker Tranquillo Barnetta bereitete drei Treffer vor

Nach Eckbällen und Freistößen hat kein Team mehr Gegentore kassiert als der VfB. „Wir haben das Spiel heute bei Standards verloren“, sagte Martin Harnik, der zweimal nicht aufpasste. Trotzdem sah er das Spiel überraschender Weise sonst ausgeglichen.

Davon konnte keine Rede sein. Schalke dominierte nach dem frühen Führungstor. Harnik rechnet nun mit „einem langen“ Abstiegskampf. „Ich habe den Spielern noch gesagt, Schalke ist stark bei Standards. Also passt auf“, sagte Stevens. Entweder, es hört ihm keiner zu oder Schalkes Spiel war einfach zu gut. Seit Roberto Di Matteo sein System umstellte, mit zwei Spitzen, einer Abwehr-Dreierkette, die durch zwei Mittelfeldspieler zur Fünfer-Kette werden kann, wirkt das Schalker Spiel stabiler – und deutlich erfolgreicher.

„Wir sind unberechenbarer, wenn wir vorne zwei Stürmer haben“, sagte Di Matteo. „Die beiden helfen sich gegenseitig und fühlen sich wohl miteinander“. 3:2 gegen Wolfsburg, 4:1 gegen Mainz, 4:0 in Stuttgart – Schalke hält nach einer kleinen Serie den Anschluss an die Champions League Plätze.

Di Matteo meinte Klaas-Jan Huntelaar und Choupo-Moting. Huntelaar schoss drei Tore gegen Mainz, Choupo-Moting nun drei in Stuttgart. Vier Tage vor dem Gruppen-„Endspiel“ in der Champions League in Maribor steigt auf Schalke die Zuversicht. „Es läuft sehr gut mit Klaas-Jan, wir ergänzen uns gut. Ich hoffe jetzt, das geht auch gegen Maribor so gut“, sagte Choupo-Moting. „Ich kann mich nicht erinnern, in einem Ligaspiel dreimal getroffen zu haben, das ist etwas Neues.“

Zu den guten Schalker Stürmern kam in Stuttgart auch ein guter Tranquillo Barnetta, der drei Treffer vorbereitete. „Das war hervorragend heute“, sagte Schalkes Manager Horst Heldt. „Heute wollten wir selbst nach dem 4:0 kein Gegentor kassieren. Das hat die gesamte Mannschaft hervorragend gemacht. Jetzt können wir uns auf unser Endspiel gegen Maribor konzentrieren.“

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