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Cannstatt-Krokodile: Die Stuttgarter bejubeln Torschützen Maxim (r.).

© Reuter

Stuttgart - Hamburg 1:0: Maxim erlöst den VfB Stuttgart

Der Rumäne Alexandru Maxim trifft zum 1:0 gegen den Hamburger SV und beschert dem VfB Stuttgart damit den ersten Sieg im Jahr 2014.

Huub Stevens gehört nicht zu den Trainern, die für besonders große emotionale Ausbrüche bekannt sind. Dafür hat der 60 Jahre Fußballlehrer aus der niederländischen Provinz Limburg einfach zu viel erlebt in seine Karriere. Nach dem 1:0 (0:0)-Sieg über Hamburger SV aber gestattete sich der so so knurrig daherkommende Stevens ein breites Lächeln, er ballte die Hände zu Fäusten und umarmte die Stuttgarter Betreuer. Stevens außergewöhnliche Reaktion hatte einen besonderen Grund: Der VfB Stuttgart gewann sein erstes Spiel im Jahr 2014, nach zuvor zehn Partien ohne Sieg.

Alexandru Maxim schoss vor 55.000 Zuschauern zwanzig Minuten vor dem Schlusspfiff nach einem Pass von Ibrahima Traoré das entscheidende Tor. Der ebenfalls schwer abgestiegsgefährdete HSV musste fast die gesamte zweite Halbzeit über mit zehn Spielern auskommen. Hakan Calhanoglu hatte nach einem taktischen Foul gegen Christian Gentner die zweite Gelbe Karte gesehen und flog damit mit Gelb-Rot vom Platz.

Die ersten 20 Minuten dominierten die Stuttgarter. Diese Dominanz ließ sich so zusammenfassen: etwas mehr Laufarbeit, etwas mehr Engagement, etwas mehr Chancen – aber keine Tore. Die schwäbische Offensive fiel dosiert aus. Nach rund einer halben Stunde hatte der HSV aufgeholt und gestaltete das Spiel ausgeglichen. Keiner aber wollte zu viel wagen.

Vedad Ibisevic und Traoré vergaben erste frühe Möglichkeiten, dann ging Gentners Kopfball knapp vorbei. Ebenso der Versuch von Ibisevic, der nach seiner Rotsperre (fünf Spiele) erstmals spielte. Dann gelang es den Hamburgern, mehr Spielkontrolle zu erarbeiten. Dazu zog sich der HSV weit zurück und wartete auf Konterchancen. Johan Djourou vergab per Kopf und Milan Badelj setzte einen Distanzschuss knapp vorbei.

HSV-Spieler Calhanoglu flog mit Gelb-Rot vom Platz

Bis zu Pause verwalteten beide Teams ihren Ballbesitz, statt sich zu Angriffsaktionen aufzuraffen. Das Spieltempo ließ spürbar nach. Beide waren in erster Linie bemüht, dem Konkurrenten möglichst viel Raum zu überlassen. Beim VfB hatte der neue Chef-Trainer Huub Stevens den gesperrten Martin Harnik durch Moritz Leitner ersetzt. Dem aber gelang in der ersten Hälfte auf der zentralen Mittelfeldposition wenig Kreatives. Hamburgs Coach Mirko Slomka trat ohne Änderung gegenüber dem 2:1-Heimsieg über den 1. FC Nürnberg an.

Auch in der zweiten Hälfte gingen die Stuttgarter zunächst ein höheres Tempo und ein bisschen mehr Risiko. Die Gefahr für das Hamburger Tor aber blieb überschaubar. Die erste aufregende Szene spielte sich nach einer knappen Stunde ab, als der bereits mit Gelb verwarnte Calhanoglu sich an die Verfolgung von Gentner machte und dem Stuttgarter an die Schulter griff. Schiedsrichter Felix Brych zögerte nicht und stellte den Hamburger vom Platz. Der HSV-Trainer Slomka und viele seiner Spieler beschwerten sich – es half nichts.

Jetzt hieß es elf gegen zehn. Stevens brachte den Rumänen Maxim, um mehr Dynamik in die Angriffe zu bekommen. Dennoch taten sich die Stuttgarter weiter schwer. Lange konnte der dezimierte HSV seinen Strafraum ohne viel Mühe verteidigen. Das änderte sich erst, als sich Traoré am rechten Flügel durchsetzen konnte und flach quer zur Torlinie zu Maxim spielte. Der schob den Ball mühelos über die Linie. Zehn Hamburger taten in der Folge zu wenig, um das Spiel noch einmal zu drehen. Der VfB gewann so drei wichtige Punkte im Abstiegskampf.

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