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Große Show bei halbvoller Arena: die Supercup-Siegesfeier in der Arena am Ostbahnhof.

© imago/Sebastian Wells

Supercup im Volleyball: Für die Arena am Ostbahnhof noch eine Nummer zu klein

Der Volleyball hierzulande will größer werden. Mit dem Supercup in der Arena am Ostbahnhof haben sich die Verantwortlichen verhoben. Dennoch ist das Unterfangen löblich. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Martin Einsiedler

Ein bisschen war es am Sonntagabend wie nach einem Wahlabend. Die Partei schmiert ab, der Spitzenkandidat aber stellt sich hin und sagt, dass man zufrieden sein könne. Das Ergebnis am Sonntagabend beim Volleyball-Supercup in der Arena am Ostbahnhof bildete die Zuschauerzahl ab: Rund 5500 waren gekommen, um sich das Frauenfinale zwischen dem Dresdner SC und dem MTV Stuttgart sowie jenes der Männer zwischen den BR Volleys und dem VfB Friedrichshafen anzusehen.

Für Volleyballverhältnisse sind 5500 Zuschauer ein Menge. Das Problem ist nur: Für die Arena am Ostbahnhof, die mehr als 14000 Besucher fasst, gilt das nicht. Deswegen waren die Worte des Präsidenten der Volleyball-Bundesliga, Michael Evers, dass man auf der Premiere des neu geschaffenen Supercups aufbauen könne, doch etwas euphemistisch. Tatsächlich war es eher so, dass sich die Verantwortlichen des deutschen Volleyballs mit der Veranstaltung in der hiesigen Arena verhoben haben. Der Volleyball in Deutschland ist noch nicht so weit, um für einen Wettbewerb mit marginalem sportlichen Wert über 10 000 Menschen in eine Halle zu locken.

Und dennoch sollte das Urteil darüber nicht zu hart ausfallen. Allein der Versuch mit dem Supercup zeigt, dass die Verantwortlichen es ernst meinen, den Volleyball in Deutschland voranzubringen. Nun wäre es gut, schnell einzugestehen, dass die Arena am Ostbahnhof für den Supercup noch eine Nummer zu groß ist, um dann nächstes Jahr an anderer Stelle für denselben Wettbewerb aufzuschlagen.

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