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Sport: SV Babelsberg 03: Auf der Tribüne wird es langsam eng

Die beiden Herren standen auf der Tribüne schon eine ganze Weile schweigend nebeneinander. Halbzeitpause war es im Karl-Liebknecht-Stadion, Fußballzweitligist Babelsberg 03 lag 0:2 gegen die SpVgg Unterhaching im Rückstand.

Die beiden Herren standen auf der Tribüne schon eine ganze Weile schweigend nebeneinander. Halbzeitpause war es im Karl-Liebknecht-Stadion, Fußballzweitligist Babelsberg 03 lag 0:2 gegen die SpVgg Unterhaching im Rückstand. "Was meinst du?", fragte der eine Mann. "Wird das in der zweiten Hälfte noch besser?" Der andere schüttelte den Kopf. "Nee", sagt er. "Ich glaube eher, dass jetzt der Alltag beginnt."

Zum Thema Bundesliga aktuell: Ergebnisse und Tabellen Bundesliga-Tippspiel: Das interaktive Fußball-Toto von meinberlin.de Es wurde an diesem Sonnabendnachmittag auch in der zweiten Halbzeit nicht besser. Nach dem Schlusspfiff stand es 1:4, Unterhaching hatte in Potsdam hochverdient gewonnen. "Wir haben gesehen, dass nicht alle auf hohem Niveau Fußball spielen können", sagte Babelsbergs Trainer Herman Andreew nach dem Spiel. "Mein Kader ist zu klein." Die Ausfälle waren einfach nicht zu kompensieren. Abwehrspieler Marcell Fensch hat sich vor drei Wochen einer Bandscheiben-Operation unterzogen und fällt laut Manager Kosche "noch mindestens zwei Monate aus. Vielleicht kann er auch erst wieder in der Rückrunde spielen". Beim Auswärtsspiel am vergangenen Wochenende in Aachen hatte sich Mittelfeldspieler Michael Lorenz verletzt. Präsident Detlef Kaminski spricht von einer "schweren Bänderdehnung im Sprunggelenk", Manager Kosche von einem "Bänderriss". Enrico Röver plagen Bauchmuskelschmerzen. "Vielleicht ist auch etwas mit der Leiste", sagt Kosche.

Neben den verletzten Spielern sitzen auf der Tribüne nun auch die gesperrten. Richard Slezak flog in Aachen vom Platz. Der slowakische Stürmer ist noch zwei Spiele gesperrt. Igor Lazic und Christian Henning rutschten ins Team. Lazic aber enttäuschte, Abwehrspieler Henning, der in der vergangenen Saison noch in der vierten Liga gekickt hatte, war schlicht überfordert. Am Sonnabend hat es nun auch Slawomir Chalaskiewicz erwischt. Er sah nach einer Notbremse Rot. Der 37-Jährige hatte den Unterhachinger Alexander Strehmel vor dem Strafraum zu Fall gebracht. "Ich habe Strehmel getroffen", sagte Chalaskiewicz. "Aber ich glaube, erst nachdem ich den Ball gespielt habe." Die Entscheidung von Schiedsrichter Thomas Frank war hart. Babelsbergs Libero Björn Laars lief neben den beiden, hätte Strehmel eventuell noch ablaufen können. Chalaskiewicz droht nun eine längere Pause. Almedin Civa rückte für ihn auf die linke Außenbahn. "Ich muss mit den Spielern auskommen, die ich habe", sagt Trainer Andreew. Das Leistungsgefälle im Team ist enorm, für Neuverpflichtungen kein Geld da.

Seit Ende März hatten die Potsdamer nicht mehr im Karl-Liebknecht-Stadion verloren. Damals war es eine 0:1-Niederlage gegen den 1. FC Union gewesen. Da spielten sie noch in der Regionalliga. Nach der "richtigen Klatsche" (Manager Oskar Kosche) gegen Unterhaching fordert Präsident Detlef Kaminski, "dass die Spieler diese Scharte in Bochum wieder auswetzen." Der VfL hat am Freitagabend übrigens mal eben so 5:2 beim Tabellenzweiten LR Ahlen gewonnen.

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