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Sport: Symmetrische Teilung

Die Damen von 3B holen einen Punkt gegen den Meister

Berlin. Was Rainer Lotsch sagt, klingt erst mal recht banal - wenn auch richtig: „Tischtennis ist nicht Fußball." Das ist klar. Die Bälle sind kleiner. Zum Beispiel. Tisch und Schläger gehören in der Regel auch nicht zum Handwerkszeug von Kickern. Aber das meint der Manager des Tischtennis-Bundesligisten 3B Berlin auch gar nicht. Sondern die Tatsache, dass seine Mannschaft am Samstag gegen den Meister aus Kroppach 5:1 führen kann, und dann am Ende doch nur mit einem 5:5-Unentschieden da steht. Und das, obwohl sein Team auch leicht hätte mit 6:0 gewinnen können. Wenn nämlich das Eingangsdoppel von Ran Li und Irina Palina nicht knapp mit 9:11 im fünften Satz verloren gegangen wäre.

Im Gegensatz zum Fußball ist solch ein Spielverlauf wie bei 3B im Tischtennis aber ohne weites möglich. Oft sogar ausrechenbar. Oder, wie Lotsch sagt: „Die Ansetzungen waren so, dass solch ein Ablauf nicht auszuschließen war.“ Daher ist der Manager auch nicht enttäuscht von seiner Mannschaft, „sondern nur ein bisschen traurig." Immerhin.

Aber eigentlich ist die Punkteteilung, die die Tischtennisspielerinnen von 3B in eigener Halle vor etwa 200 Zuschauern gegen den FSV Kroppach erkämpft haben, auch gar nicht schlecht. Denn in den beiden Final-Spielen der vergangenen Saison, verloren die Berlinerinnen zweimal recht deutlich mit 3:6 und 1:6. Auch lief am Samstag die Partie, die damals sehr emotional geladen war, recht gesittet ab. Vor allem die ehemalige Europameisterin Nicole Struse, die oft zu Ausbrüchen und kleinen Psychotricks neigt, „hat sich diesmal vernünftig benommen", sagt Lotsch: „Sie kann ja, wenn sie will."

Oder wenn es nicht unmittelbar wichtig ist. Denn beide Mannschaften stehen nun mit 6:4 Punkten im oberen Mittelfeld und werden die Play-Off-Spiele der ersten vier Teams wohl sicher erreichen. Genauso einträchtig wie das Punktekonto der beiden Mannschaften derzeit ist, so lief auch die Partie ab. Nahezu symmetrisch sogar. Nach den 1:1 in den Doppeln - wobei Veronika Pavlowitsch zusammen mit Ruta Budiene in der Saison bisher noch ungeschlagen sind - gewannen Ran Li gegen Wu Jiaduo, Pavlowitsch gegen Nicole Struse, Budiene gegen Galina Melnik und Palina gegen Jie Schöpp. Nach dem 5:1 Zwischenstand verloren die Berlinerinnen die vier restlichen Spiele. So ist das im Tischtennis manchmal. Allerdings, sagt Lotsch, „ärgern sich die Mädchen schon“. Jörg Petrasch

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