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Symposium: Fußballtreffen ohne Fußball

Es sollte ein Gipfeltreffen zwischen Polizei und Fußball werden. Gestern und heute veranstaltet die Gewerkschaft der Polizei (GdP) ein Symposium im Berliner Olympiastadion. Der Titel: "Fußball und Gewalt". Vertreter der Polizei und des Fußballs wollten dabei Erfahrungen austauschen. Doch daraus wurde nichts.

Berlin - Weder der Deutsche Fußball-Bund (DFB) noch die Deutsche Fußball-Liga (DFL) sind in Berlin vertreten. Die GdP hatte sich DFB-Präsident Theo Zwanziger auf dem Podium gewünscht, doch der war verhindert. Der DFB wollte als Ersatz seinen Sicherheitsbeauftragten und ehemaligen Polizeibeamten Helmut Spahn schicken, was bei der GdP auf wenig Begeisterung stieß. „Wir wollten gerne eine gesellschaftspolitische Diskussion mit Herrn Zwanziger führen“, sagt GdP-SprecherRüdiger Holecek. Beim DFB sieht man das anders. „Wir wären sehr gerne dabei gewesen, aber durch die ganzen Irritationen war das beim besten Willen nicht möglich“, sagt DFB-Medienchef Harald Stenger. Laut DFB hat die Gewerkschaft Spahn abgelehnt und erst eingelenkt, als auch er bereits andere Verpflichtungen hatte. Daraufhin beschloss auch Michael Gabriel, Chef der Koordinationsstelle Fanprojekte (Kos), nicht zu kommen. „Wir fanden es nicht sinnvoll, an einem Treffen mit dem Titel ,Fußball und Gewalt’ teilzunehmen, bei dem der Fußball nicht anwesend ist“, sagt Gabriel.

Bereits Anfang März hatte es Streit zwischen GdP und DFB gegeben. Nach den Krawallen beim Zweitligaspiel zwischen dem FC St. Pauli und Hansa Rostock hatte der GdP-Vorsitzende Konrad Freiberg gesagt, es sei „nur eine Frage der Zeit, bis es Tote gibt“. Spahn nannte diese Aussage „völlig unseriös“ und sagte: „Ich möchte nicht von geistiger Brandstiftung reden, aber es ist nicht weit davon entfernt.“

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