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Das Team Berlin 1 mit seinem Programm Ninja.

© Mario Huth

Synchron-Eiskunstlauf-WM in Helsinki: Internationales Glitzermeer auf dem Eis

Das Team Berlin holt bei der WM in Helsinki im Synchron-Eiskunstlauf den 10. Platz. Der Weltmeister kommt aus Russland.

Es ist ein Bild wie aus dem Märchenbuch. Es war ein Meer aus bunten, glitzernden Kostümen. Jedes Team zeichnet sich durch einen individuellen Stil aus. Das ist optisch eine beeindruckende Show beim Synchron-Eiskunstlauf. Am Wochenende hatte dieser Sport seinen Saisonhöhepunkt. Insgesamt 24 Mannschaften aus 20 verschiedenen Nationen trafen in Helsinki mit einem gemeinsam Ziel aufeinander: Sie alle wollten Weltmeister werden.

Mitten unter ihnen war auch das Team Berlin 1(TB1) zu finden, die Berliner holten für Deutschland den zehnten Platz und schafften es damit unter die Top Ten. Ergeben hat sich die Platzierung aus dem Kurzprogramm, welches am Freitag aufgeführt wurde, und der Kür, die das Programm am Samstag war: „Wir sind sehr zufrieden mit unserer Leistung“, sagt Trainer Gert Hofmann. Zwei Punkte haben ihnen zu Platz neun gefehlt – nur knapp wurde sie von der italienischen Konkurrenz Hot Shriver überholt. „Wir hatten insgesamt drei Stürze – nimmt man einen davon weg, wären wir ganz problemlos an Italien vorbeigezogen.“

Platz neun hätte bedeutet, dass das Team Berlin bei der nächsten Weltmeisterschaft einen zweiten Startplatz für Deutschland gesichert hätte. Das Team aus Chemnitz oder Stuttgart hätte somit 2020 ebenfalls an den Start gehen können. Enttäuscht sind die Berliner über den Ausgang in Helsinki aber nicht. „Wir sind ja trotzdem unter den Top Ten der WM und auf die vertretenen Nationen bezogen auch immer noch auf Platz 6 in der Weltrangliste“, sagt Hofmann.

Ein Traum in pink. Team Paradise aus Russland wurde nach zwei starken Auftritten Weltmeister im Synchron-Eiskunstlauf. Foto: Lehtikuva/Reuters
Ein Traum in pink. Team Paradise aus Russland wurde nach zwei starken Auftritten Weltmeister im Synchron-Eiskunstlauf. Foto: Lehtikuva/Reuters

© REUTERS

Die WM war in diesem Jahr also ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Den ersten Platz hat das Team Paradise aus Russland mit einer Glanzleistung gemacht: Sowohl im Kurzprogramm, als auch in der Kür belegten sie Platz eins. Silber und Bronze gingen beide an Finnland. Es war eine Meisterschaft des Teamgeists und des Fair Plays. „Es geht bei der Teilnahme auch gar nicht so sehr um die Platzierung, sondern viel mehr um das, was man sich zusammen als Team erarbeitet und gemeinsam erreicht“, sagt Hofmann im Rückblick.

Teambewusstsein ist die Basis jedes Synchronsports

Noch bevor die Meisterschaft am Freitag begann, hatte das Team Berlin 1 bis Mittwoch in Finnland ein letztes Trainingslager. Dort wurde an Feinheiten gearbeitet, geschliffen und geübt. „Das war eines der besten Trainingslager, die wir bisher hatten! Die räumlichen Voraussetzungen dafür waren einfach perfekt!" Vier bis fünf Stunden haben die Berliner dort täglich trainiert. „Es war kein hartes Training“, sagt Hofmann. „Der Fokus lag eher auf lockerem Üben, gutem Aufwärmen und Ausdehnen.“ 

Aktionen wie ein gemeinsamer Fernsehabend haben außerdem geholfen, die Bindung der Teammitglieder nochmals zu verstärken – denn ein gutes Teambewusstsein sei die Basis jedes Synchronsports. „Die Leistung, die wir am Ende des Trainingslagers abgerufen haben, war extrem gut“, sagt Hofmann. „Hätten wir das so beim Wettbewerb gezeigt, ohne die Nervosität, dann wäre das sicherlich noch um ein oder zwei Plätze nach vorn gegangen.“

Die Aufregung der Läufer habe dem Trainer gezeigt, woran er mit dem Team bis zur nächsten Saison noch arbeiten muss: „Das ist die mentale Stärke, an der es nochmal anzusetzen gilt, damit die Läufer die Nervosität aus der Performance herausbekommen.“ Nervosität, die dazu führt, dass sich kleine Fehler einschleichen – und der Mannschaft am Ende eine Platzierung kosten kann.

Doch neben dem Wettkampf ist eines für Team-Berlin-Trainer Gert Hofmann eines ganz wichtig. „Es ist uns auf jeden Fall gelungen, mit dem Programm etwas Schönes auf die Beine zu stellen, an das man auch in zehn Jahren noch gerne denkt“, sagt er.

Jana Rudolf

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