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Sport: Tabelle anschauen und genießen Wolfsburg steht erstmals an der Bundesliga-Spitze

Rostock Es war eine ganz besondere Aufgabe, die Pablo Thiam vom VfL Wolfsburg nach dem 2:1-Sieg bei Hansa Rostock am Samstagabend erwartete. Der Verteidiger war ins „Aktuelle Sportstudio“ des ZDF eingeladen.

Rostock Es war eine ganz besondere Aufgabe, die Pablo Thiam vom VfL Wolfsburg nach dem 2:1-Sieg bei Hansa Rostock am Samstagabend erwartete. Der Verteidiger war ins „Aktuelle Sportstudio“ des ZDF eingeladen. Seit dem Aufstieg in die Bundesliga 1997 hatte es kein Wolfsburger Spieler in die Sendung geschafft.

Das allein sagt viel aus über das Image des Klubs aus der Industriestadt zwischen Hannover und Berlin. Die Mannschaft spielt zwar schon seit sieben Jahren in der Bundesliga und erreichte 1999 sogar die dritte Runde des Uefa-Cups, wahrgenommen hat sie aber kaum jemand. Das hat sich geändert. Mit vier Siegen aus den ersten fünf Spielen steht der VfL erstmals an der Tabellenspitze der Bundesliga, zumindest für einen Tag. Der VfB Stuttgart konnte gestern mit einem Sieg bei Hertha BSC noch an den Niedersachsen vorbeiziehen (das Spiel war bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht beendet).

Trainer Erik Gerets freute sich, dass die Mannschaft dort stehe, „wo viele uns nicht erwartet hatten“. Und der niederländische Nationalspieler Kevin Hofland sagte: „Wir werden uns die Tabelle im Videotext anschauen und für 24 Stunden genießen.“

Dass Wolfsburg überraschend an der Tabellenspitze steht, liegt vor allem an der neuen Auswärtsstärke. Alle drei Spiele gewann das Team mit 2:1, in Dortmund, Bremen und Rostock. Damit haben die Niedersachsen in fremden Stadien jetzt schon mehr Punkte geholt, als in der gesamten vergangenen Saison. Da waren es in 17 Auswärtsspielen nur acht.

Meisterlich war die Vorstellung des VfL im Ostseestadion allerdings nicht. Nur rund 30 Minuten spielte Wolfsburg wie eine Top-Mannschaft und wurde für die offensive Einstellung mit drei Stürmern und flüssigem Kombinationsspiel früh mit dem 1:0 von Diego Klimowicz belohnt. Nach dem Ausgleich verlor das Wolfsburger Spiel aber an Qualität. Doch die Mannschaft hatte Glück und erzielte durch Thiam das 2:1-Siegtor. Zuvor hatte Rostocks Marcus Allbäck noch einen Foulelfmeter vergeben. „Ich möchte nicht darüber streiten, ob wir verdient gewonnen haben. Wir haben nicht gut gespielt, aber alles gegeben“, sagte Gerets. Wenn seine Mannschaft so weitermacht, wird der Trainer vielleicht bald selbst vom ZDF eingeladen. Tsp

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