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Sport: TAKTIKSCHULE mit Helen Ruwald

Renate Lingor war fast ganz oben. Bei der Wahl zur Weltfußballerin 2006 landete sie auf Rang drei hinter Marta (Brasilien) und Kristine Lilly (USA).

Renate Lingor war fast ganz oben. Bei der Wahl zur Weltfußballerin 2006 landete sie auf Rang drei hinter Marta (Brasilien) und Kristine Lilly (USA). Dass die 31-Jährige die nächste Chance zum ganz großen Triumph haben und am 30. September in China ihren zweiten WM-Titel gewinnen wird,

ist

allerdings unwahrscheinlich – jedenfalls, wenn man ihre eigene Leistung als Maßstab nimmt. Die Spielmacherin vom 1. FFC Frankfurt ist alles andere als in weltmeisterlicher Form. Das wurde zuletzt beim enttäuschenden 2:2 gegen Norwegen sichtbar, bei dem Lingor allerdings angeschlagen war.

Bundestrainerin Silvia Neid baut vor der 457-Länderspiele-Viererkette auf ein technisch starkes Mittelfeld, das den Gegner mit schnellen Pässen in die Tiefe überraschen soll. Zu den zwei Flügelspielerinnen Kerstin Garefrekes (6 Tore in den letzen 6 Spielen) und Melanie Behringer kommen mit Lingor und der neuen Kreativkraft Simone Laudehr zwei Spielerinnen, die nicht nur Impulse nach vorne geben und Birgit Prinz (9 Tore in den letzten 6 Spielen) in Szene setzen, sondern auch nach hinten absichern sollen. Dieser Doppelaufgabe wird Renate Lingor in der Vorrunde gegen Argentinien, Japan und England noch gewachsen sein, doch in einem möglichen Viertelfinale gegen die Topteams USA oder Schweden müsste sie womöglich ihrer mangelnden Fitness Tribut zollen. Da könnte die Umstellung auf die Raute Abhilfe schaffen, damit Lingor kein Defensivrisiko ist. Und sie sich den Traum vom Titel nicht selber zerstört.

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