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Sport: "Tante Emmas" dumme Sprüche

Doch vor dem WM-Halbfinale stört das keinen im DHB-TeamVON HARTMUT MOHEIT BERLIN.Sehr beeindruckt haben ihn die Frauen nicht.

Doch vor dem WM-Halbfinale stört das keinen im DHB-TeamVON HARTMUT MOHEIT BERLIN.Sehr beeindruckt haben ihn die Frauen nicht.Magdeburgs enfant terrible des Handballs, Stefan Kretzschmar, war es aber doch etwas peinlich, dies gegenüber Michaela Erler und Grit Jurack direkt zuzugeben."Ich habe noch keines der WM-Spiele sehen können", redete er sich heraus.Aber es wäre nicht Kretzschmar - mit einem gerade auf dem Flohmarkt erstandenen Hut auf dem Kopf so eine Mischung zwischen Dennis Rodman und Tante Emma -, hätte er dafür nicht auch eine plausible Erklärung: "Nach meiner Mutter kommt eben nichts Besseres mehr." Waltraud Kretzschmar (217 Länderspiele/727 Tore) galt einst als eine der weltbesten Spielerinnen, errang unter anderem mit der DDR-Auswahl WM-Gold, das nunmehr die 97er Generation erneut vor Augen hat. Am Rande des Präsentation des neuen DHB-Ausrüsters Nike (eigene Handball-Kollektion für Männer und Frauen, Aktivitäten im Fun-Breich, direkte Kontakte zu den Aktiven) sorgte der Nationalspieler mit seinen Sprüchen ("Es gibt Sachen, die Frauen besser können, als Handball spielen.") dennoch für keinen Fauxpas, zu sehr sind momentan alle von der WM-Euphorie ergriffen.Gag-Man Kretzschmar, na und? Grit Jurack und Kapitän Michael Erler konnten darüber nur herzlich lachen, denn sie sind es schließlich mit ihrem deutschen Team, die für Schlagzeilen im Blätterwald sorgen.Sehr viel - mehr als eigentlich erwartet - hat die Mannschaft unter der Regie von Bundestrainer Ekke Hoffmann mit dem Sprung ins Halbfinale erreicht.Was jetzt noch kommt, kann als willkommene Zugabe gewertet werden. Heute gegen Norwegen (16 Uhr, Schmeling-Halle) besteht sogar die große Chance, ins Finale einzuziehen.Ab 9 Uhr können dafür - sowie für den Finaltag 24 Stunden danach - noch jeweils 250 Stehplatzkarten (je 10 Mark) an der Tageskasse erworben werden.Die "Norges" stellen eine ganz harte Nuß dar, zweifellos, schließlich schalteten Susann Goksoer, Trine Haltvik, Tonje Sagstuen und Co.den Titelerteidiger Südkorea aus.Dennoch ist die Aufgabe lösbar.Sieg (26:24 in Neubrandenburg) und Unentschieden (23:23 in Oslo) gab es in diesem Jahr bereits gegen Norwegen, daneben steht der Erfolg beim EM-Halbfinale 1994 in Berlin als gutes Omen."Wir können es packen.Die Begeisterung der Zuschauer wird uns wieder helfen", meint Grit Jurack völlig unbeeindruckt von diesem namhaften Gegner.Vor drei Jahren gehörte die Leipzigerin gerade frisch der deutschen Juniorinnen-Auswahl an, heute aus sie auf dem besten Weg, ein Star bei der 13.WM zu werden. "Gegen Mannschaften der Weltspitze muß ich das erst noch beweisen", läßt sich die 20jährige keinesfalls vom Dauerlob irritieren.Das beeindruckt auch Ekke Hoffmann, den stets kritischen Coach: "Wie sie diesen Aufstieg verkraftet hat, weiter hart an sich arbeitet, ist vorbildlich." Andere aus dem deutschen Team haben sich ebenfalls Lob verdient, die dann in die Bresche gesprungen sind, wenn es bei den "Bänken" mal nicht so lief.Anika Schafferus aus Minden war gegen Mazedonien ein typisches Beispiel dafür.Sie spielt auf der Linksaußen-Position - wie auch Stefan Kretzschmar.Von dessen Können ist sie beeindruckt ...

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