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Das war's. Teammanager Christian Beeck muss Union verlassen.

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Update

Teammanager geht: Der 1. FC Union trennt sich von Christian Beeck

Der 1. FC Union Berlin und Christian Beeck gehen künftig getrennte Wege. Die Köpenicker trennen sich nach langjähriger Zusammenarbeit von ihrem Teammanager.

Dirk Zingler verwendet gern den Begriff von der „Union-Familie“. Gestern jedoch hat der Präsident des Fußball-Zweitligisten 1. FC Union ein äußerst prominenten Mitglied dieser an sich sehr verschworenen Gemeinschaft entlassen und damit die über ein Jahr lang andauernden Differenzen zwischen Trainer Uwe Neuhaus und Teammanager Christian Beeck schlagartig beendet. Mit der sofortigen Trennung von Beeck soll die Leitung der Lizenzabteilung neu ausgerichtet werden. Genauere Details will Union am heutigen Mittwoch auf einer Pressekonferenz verkünden.

„Wir haben erfolgreiche Jahre hinter uns, die Christian Beeck mit gestaltet und geprägt hat“, wird Zingler in einer Pressemitteilung zitiert. „Um jedoch der wachsenden wirtschaftlichen Bedeutung sportlicher Entscheidungen im Lizenzspielerbereich künftig besser Rechnung tragen zu können, haben wir uns entschieden, die Position des Managers inhaltlich neu auszurichten und damit verbunden eine personelle Änderung vorzunehmen.“

Bis dahin bleibt Raum für Spekulationen, da am Dienstag vom einstigen Dreigespann Beeck, Neuhaus und Zingler keine stichhaltigere Stellungnahmen zu erhalten waren. Gut möglich ist, dass Fußball-Lehrer Neuhaus wie seine Kollegen Felix Magath beim VfL Wolfsburg oder Claus-Dieter Wollitz bei Energie Cottbus auch den Posten des Managers übernimmt. Durch seine sportlichen Erfolge war Neuhaus ohnehin schon zum mächtigsten Mann nach Zingler aufgestiegen.

Als am 31. März 2010 der Vertrag von Beeck bis 2012 verlängert wurde, hatte Zingler noch versucht, Beeck und Neuhaus als gemeinsame Doppelspitze des Lizenzspielerbereichs zu verkaufen. Doch die Entmachtung von Beeck war längst im Gange. Obwohl sich die Büros der beiden früheren Profis im Obergeschoss der Geschäftsstelle direkt gegenüber liegen, wurde in den vergangenen Monaten nur noch das Nötigste miteinander gesprochen. Freundschaftlich war das Verhältnis nie, maximal professionell.

An den Vertragsverhandlungen mit potenziellen Neuzugängen für die kommende Saison nahm Beeck nicht mehr teil. Seine Aufgabenbereiche bestanden wohl nur noch im Buchen von Auswärtsreisen und der Präsentation des Vereins. Der 39-Jährige, der für Union von 1980 bis 1987 in der Jugend kickte und seit 2005 als Funktionär tätig war, musste mit den Harlem Globetrotters Basketball spielen oder beispielsweise das neue Trikot vorstellen. Beeck, aus seinen Zeiten als Cottbuser Bundesliga-Fußballer als medienfreundlicher Lautsprecher bekannt, wurde zunehmend ruhiger. Angesichts seiner unbefriedigenden Situation rechnete mancher irgendwann mit seinem freiwilligen Rückzug. Dem ist Union nun zuvor gekommen. Damit dürfte der Weg für eine weitere Vertragsverlängerung von Trainer Neuhaus frei sein.

Präsident Dirk Zingler, der sich seit einigen Jahren aus sportlichen Entscheidungen heraushält, musste dafür wohl ein prominentes Opfer bringen.

Christian Beeck geht aber nicht ohne Stolz: „Zwei Aufstiege und zweimal Klassenerhalt in der Zweiten Liga – mehr geht eigentlich nicht. Ich drücke Union natürlich auch weiterhin die Daumen.“

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