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Sieg in Amerika: Meredith Michaels-Beerbaum und Checkmate holten mit der Mannschaft Gold für Deutschland.

© Reuters

Teamsieg in Kentucky: Deutsche Springreiter jubeln über WM-Gold

Bei der Reit-Weltmeisterschaft in Kentucky gewinnt das deutsche Quartett um Meredith Michaels-Beerbaum - es ist bereits das neunte Mannschafts-Gold für Deutschland.

Die deutschen Springreiter jubelten bereits, als der Wettbewerb noch gar nicht beendet war. So überlegen ritt die deutsche Equipe bei der Weltmeisterschaft, dass sie die Goldmedaille schon vor den letzten zehn Reitern sicher hatte. „Cool, und das in Amerika“, rief Trainer Otto Becker in den Abendhimmel von Lexington. Deutschland gewann mit 17,80 Strafpunkten vor Frankreich (24,32) und Belgien (24,70).

Bereits nach dem Ritt von Meredith Michaels-Beerbaum (Thedinghausen) mit Checkmate stand der vorzeitige Sieg fest. „Es könnte nicht besser sein. Ich wusste, ich konnte den Sack zumachen“, jubelte die gebürtige Amerikanerin. Ihre ehemaligen Landsleute, die nach dem ersten Tag geführt hatten, rutschten auf Rang zehn.

„Unglaublich, es war vorher so eng“, kommentierte der Bundestrainer. Am ersten von drei Tagen waren die deutschen unglücklich gestartet, drei Reiter hatten einen Abwurf. Nur Meredith Michaels-Beerbaum blieb mit Checkmate fehlerfrei. Doch von Platz zwei kämpften sich das Team am zweiten Tag auf den ersten Platz und gab diesen nicht mehr her. Janne-Friederike Meyer aus Schenefeld blieb am Mittwoch in Kentucky ebenso fehlerfrei wie Carsten-Otto Nagel aus Wedel und Michaels-Beerbaum. So stand der Sieg schon vor dem Ritt von Marcus Ehning aus Borken mit Plot Blue fest.

„Ich habe einen Schock ich kann nichts sagen“, erklärte Meyer unmittelbar nach dem Goldgewinn. Mit Lambrasco hatte sie eine fehlerfreie Runde vorgelegt und den Grundstein gelegt. „Davon muss ich mich erstmal erholen. Eigentlich müsste ich ins Sauerstoffzelt“, sprudelte es aus der 29-Jährigen aus Schenefeld heraus: „Ich habe ganz schön geflattert.“ Ihr zwölfjähriger Wallach war „geladen, das ist er immer, wenn das Publikum so schreit“. Die als Ersatz ins Team gerückte Reiterin schaffte es allerdings, Lambrasco über die Hindernisse zu leiten. Dafür musste sie ihre ursprüngliche „Planung im Parcours umschmeißen“.

Noch souveräner als Meyer ritt ihr ehemaliger Trainer Carsten-Otto Nagel. Der Reiter aus Wedel lenkte Corradina ohne Mühe durch den Parcours. „Das Pferd ist wie vom anderen Stern“, lobte der Vize-Europameister seine Stute. „Es ist unglaublich, wie sie mitgekämpft hat.“ Nagel ist nun auch einer der großen Favoriten in der Einzelwertung, liegt auf Rang drei.

Den Sieg perfekt machte schließlich Michaels-Beerbaum. Marcus Ehnings Ritt war ohne Belang. Die vier Strafpunkte für den Abwurf mit Plot Blue bildeten das Streichergebnis. Nur die beste drei Ergebnisse pro Team gehen in die Wertung.

Zuvor hatte die deutsche Reiterin Hannelore Brenner die erste Gold-Medaille in der Para-Dressur gewonnen. Die 47-Jährige aus Wachenheim in Rheinland-Pfalz setzte sich in der Klasse Grade III mit ihrem Pferd Women of the World durch. Brenner erhielt von den Richtern 72,400 Prozent. Hinter der deutschen Starterin kamen die Dänin Annika Lykke Dalskov mit Preussen Wind (71,067) und die Australierin Sharon Jarvis (Australien) mit Applewood Odorado (68,867) auf die Plätze zwei und drei. Die behinderten Reiter nehmen in Kentucky erstmals an den Weltreiterspielen mit Weltmeisterschaften in acht Pferdesport-Disziplinen teil. (dpa)

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