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Torsten Laen, 33, geboren in Odense in Dänemark, spielt seit 2009 für die Füchse Berlin in der Handball-Bundesliga. Foto: dpa

© picture alliance / dpa

Sport: „Tendenz Dänemark“

Vor dem Spiel in Minden deutet Füchse-Kapitän Laen seinen Abschied aus Berlin nach der Saison an.

Herr Laen, das Weihnachtsfest steht vor der Tür. Finden Sie zwischen den ganzen Handballspielen Zeit zur Besinnung?

Vom Spielplan her sind diese Monate traditionell die stressigsten, in diesem Jahr spielen wir am 23. Dezember und am zweiten Weihnachtsfeiertag. Aber ich will nicht jammern. Immerhin haben wir am 26. Dezember Heimrecht und müssen nicht quer durch Deutschland reisen.

Sie sprechen die letzten Punktspiele des Jahres heute um 17.30 Uhr in Minden und dann gegen Neuhausen an. Wie fällt Ihr sportliches Fazit 2012 aus?

Für die Füchse Berlin war es ein herausragendes Jahr, wir sind in die Weltspitze des Vereinshandballs vorgedrungen, haben uns in Europa einen Namen gemacht. Die Champions-League-Saison werden wir alle in Erinnerung behalten, die Teilnahme am Final-Four-Turnier war die Krönung einer großartigen Saison. Aktuell stehen wir ebenfalls gut da, auch wenn mich die Heimniederlagen gegen Wetzlar und Hannover sehr ärgern. Wenn wir da gewonnen hätten, wäre die Situation nicht nur gut, sondern ziemlich komfortabel.

Nach dem Spiel am zweiten Weihnachtsfeiertag pausiert die Handball-Bundesliga, im Januar findet die WM statt, wobei Sie Ihre Karriere in der dänischen Nationalmannschaft bereits beendet haben. Wie wird Ihr Januar aussehen?

Ich werde natürlich die WM schauen und versuchen, nebenher ein bisschen herunterzufahren und ein paar kleinere Verletzungen auszukurieren. Allerdings bin ich auch schon 33. Ich darf nicht zu lange regenerieren, weil ich dann umso länger brauche, um wieder hundertprozentig fit für die Rückrunde zu sein.

Zuletzt ließen Sie durchblicken, dass es möglicherweise Ihre letzte Saison im Trikot der Füchse werden könnte. Ihr Vertrag läuft zum Saisonende aus.

Vor zwei Jahren war die Situation ähnlich. Damals war für mich aber vollkommen klar, dass ich in Berlin bleiben will. Der Verein hatte mich verpflichtet, um die Mannschaft nach oben zu führen, die Mission war noch nicht beendet.

Ist sie es denn jetzt?

Auf den ersten Blick: ja. Wir haben uns über einen langen Zeitraum in der Bundesliga-Spitze etabliert. Im Training ist trotzdem immer ein gewisser Ehrgeiz spürbar, die Mannschaft funktioniert als solche, sie treibt sich gegenseitig an. Das ist eine gute Voraussetzung für die nächsten Jahre.

Also wird 2012 aller Voraussicht nach Ihr letztes Weihnachtsfest in Deutschland?

Im Januar werde ich mich mit unserem Manager Bob Hanning zusammensetzen. Dann wird es eine Entscheidung geben. Andererseits habe ich dann sechs Jahre im Ausland gespielt, in Spanien und Deutschland. Die Tendenz geht im Moment in Richtung Dänemark, weil sich meine Prioritäten ein wenig verschoben haben, die Familie wird immer wichtiger. Außerdem will ich meinem Heimatverein etwas zurückgeben. Gudme Svendborg spielt um den Aufstieg in die erste Liga, das wäre eine reizvolle Aufgabe, auch wenn das sportliche Niveau nicht so hoch ist wie in der Bundesliga.

Klingt so, als hätten Sie sogar noch einen Plan C in der Schublade.

Ich bin im Moment wirklich hin- und hergerissen und kann mir auch vorstellen, noch einmal für eine dänische Spitzenmannschaft zu spielen, die auch im Europapokal vertreten ist.

Sie haben kürzlich Ihren Master in BWL gemacht. Welche Pläne gibt es für die Zeit nach der Karriere?

Auch das ist noch nicht ganz klar. Aber sicher ist: Ich werde kein Handball-Trainer.

Das Gespräch führte Christoph Dach.

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