zum Hauptinhalt

Sport: Tennis: Carsten Arriens wird Kapitän des Davis-Cup-Teams

Berlin - Am Sonntag, bei der Mitgliederversammlung des Deutschen Tennisbundes in Bad Neuenahr, war schnell klar geworden, dass hinter dem drittgrößten Sportverband des Landes ein verlorenes Jahr liegt. Von den ambitionierten Ankündigungen, mit denen das neue Präsidium um Karl-Georg Altenburg in den Neuanfang starten wollte, waren nach zwölf Monaten nicht viel mehr als laue Luft, negative Schlagzeilen und jede Menge Baustellen geblieben.

Berlin - Am Sonntag, bei der Mitgliederversammlung des Deutschen Tennisbundes in Bad Neuenahr, war schnell klar geworden, dass hinter dem drittgrößten Sportverband des Landes ein verlorenes Jahr liegt. Von den ambitionierten Ankündigungen, mit denen das neue Präsidium um Karl-Georg Altenburg in den Neuanfang starten wollte, waren nach zwölf Monaten nicht viel mehr als laue Luft, negative Schlagzeilen und jede Menge Baustellen geblieben. Die dringlichste zumindest wurde jetzt geschlossen: Der DTB hat Carsten Arriens zum neuen Davis- Cup-Kapitän und Bundestrainer ernannt.

Es ist die naheliegende Personalie – weil den Verbands-Verantwortlichen für die große Lösung wohl ein wenig der Mut und vor allem das Geld fehlten. Man habe sich aus dem Kandidatenkreis für Arriens entschieden, sagte Altenburg, weil er „bereits seit Jahren als Trainer auch für den DTB erfolgreich tätig ist“. Der 43-jährige ehemalige Profi galt als Wunschkandidat von Vizepräsident Carl-Uwe Steeb und ist auch unter den Spielern allseits beliebt und fachlich geschätzt. Arriens arbeitete schon mit Alexander Waske, Michael Berrer und kurzzeitig auch Thomas Haas. Dass er für die neue Saison einen Privattrainer-Vertrag mit Matthias Bachinger abgeschlossen hat, könnte sich jedoch noch als Interessenskonflikt erweisen.

Waske hatte sich gemeinsam mit dem ehemaligen Weltranglistenfünften Rainer Schüttler ebenfalls um das Amt bemüht. Doch für ihr Konzept, das die Struktur auch in der Jugendarbeit grundlegend umstellte und zusätzliche Mitarbeiter und weitreichende Änderungen innerhalb der Arbeit mit dem Davis-Cup- Team vorsah, fehlte dem maroden DTB wohl das nötige Geld. Erschwerend kam hinzu, dass die beiden Kandidaten in anderen Aufgaben gebunden sind, die sich mit der Arbeit des Teamchefs nicht vereinbaren lassen. Um Schüttler und Waske den Teilzeitjob beim DTB und den Verzicht auf alles andere schmackhaft zu machen, reichten die Mittel nicht. So ist Arriens die solide, günstigere Lösung. Mit Michael Kohlmann bekommt er einen kompetenten Co-Trainer an die Seite gestellt. Bewähren muss sich das neue Team vom 1. bis 3. Februar in der ersten Runde gegen Argentinien. Dort wird von Arriens wohl in erster Linie erwartet, dass nach den jahrelangen internen Streitereien endlich wieder ein Miteinander im Team herrscht. Petra Philippsen

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false