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Tennis: Gewinn an Verlusten

Der World Team Cup wird 2011 nicht mehr in Düsseldorf stattfinden. Anke Myrrhe beklagt einen weiteren bitteren Verlust für Tennisfans in Deutschland.

Hört das denn niemals auf? Hannover, Hamburg, Berlin und jetzt auch noch Düsseldorf. Weltklassetennis in Deutschland ist vom Aussterben bedroht. Gestern hatten Tennisliebhaber eine weitere traurige Nachricht zu verkraften: Der 33. World Team Cup wird der vorerst letzte gewesen sein. Den Organisatoren gelang es nach dem Ausstieg eines Versicherers nicht, einen neuen Titelsponsor zu finden. Da auch die Stadt nicht einspringen wollte, bedeutet dies das Ende der Mannschafts-WM.

Für das deutsche Tennis ist es ein weiterer von zahlreichen Rückschlägen des vergangenen Jahrzehnts. Nach der Abwanderung der ATP-WM aus Frankfurt am Main und Hannover verloren die Frauen die Turniere in Berlin und Hamburg, wo auch das traditionsreiche Männerturnier in der Zweitklassigkeit trotz Michael Stich ums Überleben kämpft. Woran liegt es, dass niemand den einst boomenden Sport mehr unterstützen mag? Tennis ist zum Risikogeschäft geworden. Die ganz großen Namen à la Federer und Nadal sind zu teuer geworden, ohne sie aber bleiben viele Zuschauer zu Hause, weil die weniger großen Namen auch aufgrund der mangelnden Medienpräsenz zu unbekannt sind – und auf deutsche Erfolge hofft ohnehin niemand mehr.

Der Verlust von Düsseldorf ist besonders bitter. Denn der Modus des Mini-Davis-Cups mit Gruppenphase passt der ATP nicht in den Kram und wird wohl kaum wiederbelebt. Umso schneller wird sich nun irgendeine andere Stadt in Spanien, Russland oder Katar die prominente Woche vor den French Open sichern.

Nein, vorerst hört es wohl nicht auf.

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