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Kiefer

© dpa

Tennis: Kiefer verpasst erstes Halbfinale auf Sand

Nicolas Kiefer hat die Chance auf den Einzug in sein erstes Halbfinale auf Sand verspielt: Als letzter deutscher Tennisprofi ist er am Hamburger Rothenbaum ausgeschieden. Das Duell mit Titelverteidiger Roger Federer ist damit geplatzt.

In einer Achterbahnfahrt der Gefühle gegen den Italiener Andreas Seppi wurde Publikumsliebling Nicolas Kiefer von den 11.800 Hamburger Zuschauern bei dem Masters-Turnier zwar wieder unermüdlich und lautstark angefeuert, doch auch das konnte ihm am Freitag keine Flügel verleihen. Nach einer Aufholjagd schien das Pendel am Ende des zweiten Satzes zugunsten Kiefers auszuschlagen, doch im Schlussspurt versagten dem zum Matchgewinn servierenden Hannoveraner die Nerven und Seppi hatte mit 6:3, 5:7, 7:5 das glücklichere Ende für sich.

"Beides war heute möglich. Bälle die in den letzten Tagen drin waren, sind heute draußen gelandet. Natürlich bin ich enttäuscht. Aber ich kann mir keine Vorwürfe machen, denn ich habe alles riskiert", sagte Kiefer nach der 3:13 Stunden dauernden Quälerei ohne Happy End. Als Trostpflaster konnte der Davis-Cup-Spieler 46.000 Euro Preisgeld einstecken und die Gewissheit, kommende Woche vorbei an Philipp Kohlschreiber in der Weltrangliste wieder bester deutscher Tennisprofi zu sein.

Der verletzte Thomas Haas bleibt allerdings der letzte Deutsche, der am Rothenbaum ein Halbfinale erreicht hat. Das war 1997 und ging für den gebürtigen Hamburger gegen den Spanier Felix Mantilla verloren. Letzter deutscher Sieger in der Hansestadt war 1993 Michael Stich. Der Südtiroler Seppi ("Dass das Publikum gegen mich war, hat mich nicht gestört") trifft an diesem Samstag in der Vorschlussrunde auf Titelverteidiger Roger Federer aus der Schweiz, der den Spanier Fernando Verdasco mit 6:3, 6:3 ausschaltete.

Schwache Aufschläge

Ein Knaller verspricht das andere Semifinale bei der mit 2,27 Millionen Euro dotierten Sandplatz-Veranstaltung zu werden. Der Weltranglisten-Dritte Novak Djokovic qualifizierte sich durch einen 6:2, 6:3-Erfolg gegen den Spanier Albert Montanes für die Runde der letzten Vier. Dort werden "Sandkönig" Rafael Nadal oder dessen Freund und Förderer Carlos Moya der Gegner des Rom-Siegers aus Serbien sein.

"Alle Welt glaubt, dass es ein leichtes Spiel wird. Aber ich glaube das nicht", hatte sich Kiefer vor dem ersten Vergleich mit dem in der Weltrangliste zwei Plätze schlechter eingestuften Seppi eingetrichtert. Wie richtig dies war, zeigten die ersten Ballwechsel, in denen es der Niedersachse seinem Gegenüber aber auch leicht machte. Schwache Aufschläge wechselten mit ungenauen Schlägen.

An Spannung kaum zu überbieten

An Kampfgeist mangelte es dem Weltranglisten-41 zwar nicht, aber das Spiel wenden konnte er allein dadurch nicht. Im an Spannung kaum zu überbietenden dritten Durchgang stockte den Zuschauern der Atem, als Kiefer auf die rechte Hand stürzte. Erinnerungen wurden wach an die Verletzung von den French Open, die ihn ein Jahr außer Gefecht gesetzt hatte. Aber eine Schmerztablette reichte.

"Ich habe versucht, schnell und aggressiv zu spielen. Aber das war gegen Fernando nicht immer so einfach", sagte Federer, der nach seinem fünften Titel am Rothenbaum greift. Der im ATP-Computer 28 Plätze schlechter notierte Verdasco mühte sich redlich und biss auf die Zähne, als er sich Mitte des zweiten Satzes den Fuß vertrat. "Das war natürlich Pech für ihn", sagte der 26-jährige Federer.

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