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Williams

© dpa

Tennis: Spiel, Satz, Serena

Die jüngere Williams-Schwester wird eine viel kritisierte Tennissaison als Nummer eins beenden.

Berlin - Serena Williams hatte sich mal wieder ganz besonders herausgeputzt. Mit goldener Jacke, pinkem Lippenstift, silberfarbenen Fingernägeln und jeder Menge Schmuck präsentierte sich Serena Williams nach ihrem Sieg bei den WTA- Championships in Doha, wo die US-Amerikanerin im 23. Duell zum 13. Mal ihre ältere Schwester besiegt hatte. Doch der Sieg war nicht der einzige Grund für das besondere Outfit: Die 28-Jährige wird ein äußerst erfolgreiches Jahr 2009 als Nummer eins der Weltrangliste abschließen.

Dass sich das Frauentennis beim Abschlussturnier der besten acht Spielerinnen der Saison in Doha einmal mehr nicht von seiner besten Seite präsentierte, das interessierte die extrovertierte Serena Williams, die am Montag zum fünften Mal die Spitzenposition der Rangliste einnahm, selbstverständlich nicht. „2009 war eine bemerkenswerte Saison, ich habe einige der wichtigsten Siege meiner Karriere gefeiert“, sagte Williams. „Das Jahr als Nummer eins abzuschließen, ist ein toller Erfolg für mich.“ Für alle anderen war der Jahresabschluss der Besten jedoch ein nicht allzu großer Erfolg. Wenige Zuschauer, zu viele Verletzte, kaum gute Stimmung – das waren die Konstanten in Doha. Das Jahr, in dem sich das Frauentennis vor allem mit der Suche nach einer würdigen Nummer eins beschäftigt hatte, endete dort mit einer Aufgabe jener Dame, die diesen Titel – für viele zu Unrecht – bis zum Sonntag trug. Die Russin Dinara Safina verletzte sich in ihrem ersten Vorrundenspiel. Außerdem gaben Safinas Ersatzfrau Vera Zwonarewa, Viktoria Azarenka und Caroline Wozniacki im Halbfinale gegen Serena Williams ihre Spiele vorzeitig verloren. Nach einer allzu langen Saison war kaum eine Spielerin nicht an irgendeinem Körperteil getaped. So war der Oberschenkel der Siegerin am Schluss dick bandagiert. „Ich habe überhaupt nicht erwartet, hier zu gewinnen“, sagte Serena Williams.

Für sie steht am Jahresabschluss dennoch der logische Erfolg einer starken Saison, in der sie ihre Grand-Slam-Titel Nummer zehn und elf gewann. Die jüngere Williams-Schwester war bei den Majorturnieren die überlegene Spielerin, brachte immer dann, wenn es darauf ankam, Topleistungen. Und wäre sie im übrigen Jahr genauso fokussiert wie bei den Saisonhöhepunkten, dann wäre sie schon längst wieder Nummer eins geworden. Durch den Erfolg in Doha „ist meine Verlustserie außerhalb der Grand Slams vorbei“, sagte Williams lachend, denn seit Charleston im April 2008 war ihr kein Sieg mehr bei einem anderen Turnier gelungen.

Für die besten zehn Spielerinnen ist die Saison nun beendet, jedoch folgt erstmals ein Abschlussturnier der zweiten Garde mit ähnlichem Modus wie die WTA- Championships, das am Mittwoch auf Bali startet. Die Berlinerin Sabine Lisicki erhielt hierfür eine Wildcard und trifft in ihrer Vorrundengruppe von Mittwoch bis Freitag auf Melinda Czink aus Ungarn und die Französin Aravane Rezai. Serena Williams wird sich dann schon wieder ganz ihren knalligen Outfits widmen können.

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