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Lass mi' ran da. Denn Sevilla ist mein Fall, was Elfmeter angeht. Benjamin Köhler schießt das 2:1.

© dpa

Testspiel: 1. FC Union siegt 2:1 gegen FC Sevilla

Der 1. FC Union schlägt den FC Sevilla vor knapp 10.000 Zuschauern mit 2:1. Der Auftritt gibt einige Aufschlüsse für den Zweitligastart in einer Woche.

Die Zuschauer pfiffen, Trainer Nobert Düwel schnellte von seinem Platz empor und protestierte, aber nichts half. Schiedsrichter Robert Kampka wollte Christopher Trimmel nach einer Behandlungspause nicht sofort wieder aufs Feld lassen. Erst bei der nächsten Unterbrechung durfte Trimmel zurückkehren. Kampka hatte gerade das entsprechende Handzeichen gegeben, da stürmte Torsten Mattuschka wutentbrannt in seine Richtung und machte dem Schiedsrichter lautstark klar, was er von dieser Entscheidung hielt.

Mattuschka ist es gewohnt, die Interessen seiner Mannschaft zu vertreten, dabei war er in diesem Moment gar nicht mehr dafür zuständig.

Im Stadion An der Alten Försterei hatte an diesem Sonntag ein neuer Zeitabschnitt begonnen auf Seiten des 1. FC Union. Beim Vorbereitungsspiel gegen den FC Sevilla lief Mattuschka zum ersten Mal seit vier Jahren nicht mit der Kapitänsbinde am Arm auf, Damir Kreilach ist nominell nun der neue Chef. Bestimmt hatte das Unions Trainer Düwel am Vortag. Kreilach zeigte sich im defensiven Mittelfeld neben Björn Jopek gewohnt bemüht, hatte gegen die ballsicheren Spanier aber zumindest in der ersten Halbzeit oft das Nachsehen. Wie bei allen Spielern des 1. FC Union gibt es auch beim neuen Kapitän eine Woche vor dem Saisonstart der Zweiten Liga noch Raum für Verbesserungen, auch wenn das 2:1 (0:0) gegen Sevilla ein gutes Ergebnis ist.

Für die Berliner besaß das Spiel sicherlich eine höhere Priorität als für Sevilla. Der Europa-League-Sieger hält derzeit im brandenburgischen Neuruppin ein Trainingslager ab, am Mittwoch spielt die Mannschaft dort gegen Hertha BSC. Bis zum Start der spanischen Primera Division hat Sevilla noch rund einen Monat Zeit, um in Form zu kommen. Union muss dagegen schon am kommenden Sonntag beim Karlsruher SC das erste Mal um Punkte kämpfen.

Gegen Sevilla ließ sich schon gut erkennen, mit welcher Formation die Berliner dann antreten könnten. Im Tor hat sich Trainer Düwel für Daniel Haas entschieden. Neuzugang Mohamed Amsif wird als Ersatzmann in die neue Saison gehen. Viele Möglichkeiten, sich auszuzeichnen, bekam Haas am Sonntag nicht, obwohl die Spanier in der ersten Halbzeit große Torchancen besaßen. Antonio Reyes, Iago Aspas und Juan Munoz vergaben jedoch teilweise kläglich, indem sie vorbeischossen. Vor Haas verteidigte eine Dreierkette, bestehend aus Roberto Puncec, Fabian Schönheim und Michael Parensen. Bei gegnerischem Ballbesitz ließen sich die äußeren Mittelfeldspieler Christopher Trimmel und Benjamin Köhler zurückfallen, um als Fünferkette mit den drei Abwehrspielern zu verteidigen. Sevilla kam einige Male trotzdem relativ einfach durch, was bei der Klasse des Gegners auch nicht verwunderlich ist.

Von den elf Spielern, die im Mai den Europa-League-Titel gegen Benfica Lissabon gewonnen hatten, standen immerhin vier in der Startelf. Zwei weitere wurden eingewechselt. Piotr Trochowski, einst deutscher Nationalspieler, suchten die 9662 Zuschauer vergeblich. Er reiste nicht mit ins Trainingslager, ein Wechsel könnte sich andeuten. Sevillas Trainer Unai Emery tauschte in der zweiten Halbzeit beinahe die komplette Mannschaft aus, der Spielfluss ging völlig verloren. Union nutze das nach gut einer Stunde, als sich der eingewechselte Bajram Nebihi gegen mehrere Gegenspieler durchsetzte und zum 1:0 traf. Der ebenfalls eingewechselte Abdalla Gomaa und Torsten Mattuschka hatten die Vorarbeit geleistet. Ansonsten konnte sich die Offensive mit Mattuschka als hängende Spitze, Steven Skrzybski ganz vorn und Baris Özbek als Spielgestalter nur selten in Szene setzen. Jairo traf eine Viertelstunde vor dem Ende zum 1:1, kurze Zeit später erzielte Benjamin Köhler per Elfmeter den Berliner Siegtreffer zum 2:1.

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