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Sport: Theater der Träume

Real spielt wie im Rausch – und hofft auf David Beckham

Das große Spiel war vorbei, da standen noch zwei Stars allein auf dem Rasen. David Beckham, der beste Fußballer von Manchester United, und Zinedine Zidane, einer der vielen guten Fußballer von Real Madrid, blieben stehen und tauschten ihre Trikots aus. Sie redeten, sie lachten.

Das Publikum in Manchester hatte daran keinen Spaß. Nicht nur, weil die Heimmannschaft trotz eines fantastischen 4:3Sieges aus der Champions League ausschied. Sondern auch, weil es Liebling Beckham offenbar zum Konkurrenten Real zieht. Gerüchte über einen Wechsel gab es schon vor dem Spiel, und am Donnerstag vermeldeten spanische Radiosender den Transfer bereits als perfekt. Demnach müssten sich beide Klubs nur noch auf die Ablöse einigen, im Gespräch seien 55 Millionen Euro. Die Verantwortlichen Reals kommentierten diese Meldungen nicht.

Zwei Tore hatte Beckham geschossen – und das, obwohl ihn Teammanager Alex Ferguson erst nach einer Stunde Spielzeit eingewechselt hatte. Kurz darauf wurde Ronaldo ausgewechselt, der allerbeste der vielen guten Spieler von Real Madrid. Er hatte drei Tore geschossen und sein Team fast im Alleingang ins Halbfinale gebracht. Die englischen Fans verabschiedeten ihn mit stehend dargebrachten Ovationen.

Am Tag nach dem tollen Fußball-Abend sah selbst die englische Presse in Madrid den verdienten Halbfinalisten. „Ronaldo regierte, und Beckham brütete über eine surreale Nacht“, schrieb der „Daily Telegraph“. Und der „Telegraph“ meinte: „Real wird den Titel verteidigen.“ Die Aufstellung Fergusons rügte das Blatt als „lächerlich“.

In Spanien dagegen gab es keine Kritik, nur Bewunderung. „Das war Fußball-Genuss – das Theater der Träume liegt Ronaldo zu Füßen“, schwärmte die Sportzeitung „Marca“. Eine englische Anleihe nahm „As“, um den Brasilianer zu ehren: „God save Ronaldo - Gott schütze Ronaldo“.

Madrids Coach Vincente Del Bosque blickte indes schon auf das Halbfinale gegen Juventus Turin. „Wir haben natürlich Respekt vor Juventus“, sagte Del Bosque, „aber wir werden mit aller Macht versuchen, unseren Titel zu verteidigen.“ Und Manchesters Coach Alex Ferguson, der Kritik an seiner Aufstellung vehement abwehrte, war sich sicher: „Diesem Real dürfte kaum jemand den Titel streitig machen.“ Wie soll das erst werden, wenn auch noch Beckham zu Real gehört? Tsp

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