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TIME Out: Karate meets Sumo

Matthias B. Krause über einen neuen Kampfsport, der Amerika begeistert

Es begann mit drei Regeln: kein Beißen, kein Augenstechen und kein Finger-in- die-Kehle-Rammen. Ansonsten war alles erlaubt, was zwei Männern so einfällt, die in einem umzäunten Achteck stehen und herausfinden wollen, wer den Ring stehend verlässt. Kopfstöße? Haarereißen? Tritte zwischen die Beine? Kein Problem.

Die Veranstalter der Ultimate Fighting Championship (UFC) jagten Karate-Experten auf Sumo-Ringer los, Boxer auf JuJitsu-Kämpfer. Senator John McCain verurteilte das Spektakel als „menschliche Hahnenkämpfe“, 36 US-Bundesstaaten verboten die UFC, das seriöse Fernsehen machte einen weiten Bogen um die Veranstaltungen, zu denen Tausende strömten.

Diese Schmuddeltage Anfang der 90er hat die UFC längst hinter sich gelassen. Mit der Einführung von Gewichtsklassen und ein paar Regeln, die sicherstellen, dass die Kontrahenten das Achteck lebend verlassen, begann vor sieben Jahren der Aufschwung. Mittlerweile übertreffen die Einschaltquoten beim Spartenkanal Spike TV sogar jene regulärer NBA-Partien. Im Bezahlfernsehen nahm die UFC im vorigen Jahr mit 223 Millionen Dollar mehr ein als das Boxen (177 Millionen Dollar). Für Ringplätze zahlen Zuschauer zwischen 250 und 450 Dollar – und kommen zu Zehntausenden.

Die Fans lieben die Kämpfe. Wahrscheinlich, weil sie ehrlicher sind als die komplett inszenierten Profi-Ring- kämpfe. Die UFC bietet der amerikanischen Jugend, was sie von ihren brutalen Videospielen weglockt: ein Live-Spektakel, bei dem es richtig kracht.

An dieser Stelle erklären die US-Korrespondenten Matthias B. Krause und Sebastian Moll Phänomene aus dem nordamerikanischen Sport.

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