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Georgina Pota vom TTC Eastside hatte Pech mit ihrem Schläger.

© imago/Eibner

Tischtennis: TTC Eastside verpasst den Pokalsieg

Fünfmal in Folge hatte der TTC Eastside bis zum Sonntag den Pokal gewonnen - doch nun gab es eine Heimniederlage gegen Kolbermoor.

Der Nachmittag begann schon schlecht für die Titelverteidigerinnen des TTC Eastside. Bei der obligatorischen Kontrolle wurde vor dem Eröffnungseinzel der Schläger von Georgina Pota beanstandet. Er war etwas zu dick. Pota musste im Pokalfinale gegen die DJK Kolbermoor auf einen Schläger zurückgreifen, „mit dem sie zweieinhalb Jahre nicht gespielt hatte“, wie Eastsides Manager Andreas Hain später sagte. Das ist im Tischtennis eine verdammt lange Zeit. Prompt verlor die Ungarin knapp in fünf Sätzen gegen Kristin Lang. 0:1, Fehlstart! Am Ende hieß es nach über zweieinhalb Stunden hochklassigem Tischtennis im Sportforum 1:3.

Nach fünf Pokalsiegen in Folge ist Eastside die Trophäe jetzt los. „Von allen Wettbewerben, die es zu gewinnen gibt, ist das sicher der unwichtigste“, sagte Manager Hain, ergänzte aber: „Trotzdem hasse ich es, zu verlieren.“ Seit der Umbenennung in Eastside 2010 hatte der Verein keines seiner zahlreichen Endspiele verloren.

Der TTC strebt nun umso mehr nach der Meisterschaft

Der Pokaltag hatte früh begonnen. Um zehn Uhr standen die Halbfinals an. Eastside besiegte TuS Bad Driburg 3:0, Kolbermoor gewann gegen die TTG Bingen/Münster-Sarmsheim 3:1. Es kam damit zum erwarteten Finale. Eastside ist Bundesliga-Tabellenführer, Eastside hatte Heimvorteil. Doch ganz überraschend kommt die Pleite trotzdem nicht. Spitzenspielerin Shan Xiaona beispielsweise ist im Sommer 2018 Mutter geworden, sie ist noch nicht wieder komplett in ihrer alten Form. Nach Potas Niederlage stand sie im Duell gegen Kolbermoors Liu Jia, die in der Liga noch gar nicht gespielt hat, unter Druck. Shan Xiaona wehrte im vierten Satz einen Matchball ab, gewann 15:13. Doch im Schlussdurchgang setzte sich Liu Jia – gebürtige Chinesin, seit 1998 Österreicherin und früher Einzel-Europameisterin – mit 11:5 durch. „Eine oder anderthalb Wochen haben gefehlt, dann hätte sie ihr Spiel gewonnen“, sagte Hain.

„In den beiden ersten Spielen sind wir nicht gut in den fünften Satz gekommen“, sagte Trainerin Irina Palina. Mit einem 1:1 wäre noch viel möglich gewesen, „dann gewinnen wir hier wahrscheinlich“, so Hain. „Aber dafür hätten wir unsere Chancen nutzen müssen.“ Mit dem 0:2 rückte die erneute Titelverteidigung vor etwa 500 Zuschauern in eine weit entlegene Ecke des charmant-angejahrten Sportforums, in dessen Eingangsbereich noch die Kabinen für Münzfernsprecher zu sehen sind. Nur die Telefone gibt es nicht mehr.

Ausrichter Eastside hatte die Halle mit Trennwänden abgeteilt, auf der einen Seite des Tisches saßen die Zuschauer ganz nah dran. So entstand eine gute Atmosphäre. Allerdings war der verpatzte Start eine zu schwere Hypothek. Zwar holte die Schwedin Matilda Ekholm ihr Einzel in einem Spiel mit vielen spektakulären Ballwechseln in vier Sätzen gegen Sabine Winter. Nur noch 1:2. Dann war Nina Mittelham an der Reihe. Trainerin Palina hatte das Riesentalent im Endspiel zunächst nicht aufgeboten, sondern Pota spielen lassen, später aber doch noch gebracht. Gegen Liu Jia hielt die 22-Jährige einen Satz richtig gut mit, verlor allerdings 13:15. Danach war sie weitgehend chancenlos.  

Zum insgesamt unerfreulichen Tag für Eastside passte übrigens der Fortgang der Schläger-Episode vom Start des Finals. Das Spielgerät von Pota war nach ihrer Partie gegen Lang noch einmal kontrolliert worden. Nun war alles korrekt. „Das kann doch nicht sein“, schimpfte Hain, der sich zuvor wegen dieses Streitfalls ein Wortgefecht mit den Schiedsrichtern geliefert hatte. Schaute dann jedoch schnell nach vorn: „Was die deutsche Meisterschaft angeht, bin ich sehr optimistisch.“ Diesen Titel hatte Eastside in der letzten Saison abgeben müssen – an Kolbermoor.

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