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Wollte schon aufgeben. BVB-Trainer Lucien Favre winkt nach dem Strafstoß für Schalke 04 ab.

© Bernd Thissen/dpa

Titelkampf zwischen Bayern und Dortmund: Die Schwächsten greifen oben ein

Plötzlich erwachen die Klubs am Tabellenende der Bundesliga. Das hat Auswirkungen auf den Kampf um die Meisterschaft.

Lucien Favre scheint kein Mann zu sein, der Dinge überstürzt. Doch seine Worte nach der 2:4-Niederlage im Derby gegen den FC Schalke 04 waren wohl etwas verfrüht. "Der Titel ist verspielt", sagte der Trainer von Borussia Dortmund. Kapitulation im Titelkampf? Ist das bislang so spannende Duell schon nach 31 Spieltagen zu Gunsten des FC Bayern München entschieden?

Zum Glück nicht! Denn der Spitzenreiter aus München vergab durch das 1:1 gegen den 1. FC Nürnberg die Chance auf einen "Matchball", wie Bayerns Trainer Niko Kovac sagte.

Statt vier Punkten Vorsprung sind es nun nur zwei. Bei einer Niederlage der Bayern, zum Beispiel gegen Frankfurt oder Leipzig an den kommenden Spieltagen, könnte Dortmund vorbeiziehen.

Es war ein seltsamer Spieltag in der Bundesliga – das liegt vor allem am Abstiegskampf. Nachdem die Vereine im Tabellenkeller Wochenende um Wochenende die Punkte verschenkt haben, scheinen sie nun, womöglich zu spät, aufgewacht zu sein. Stuttgart (seit Anfang März sieglos) und Hannover (seit Anfang Februar sieglos) gewannen ebenso wie Schalke. Und hätte Nürnbergs Tim Leibold den Elfmeter in der Nachspielzeit ein paar Millimeter weiter nach links geschossen, wäre er vom rechten Innenpfosten wohl zum 2:1-Sieg gegen die Bayern ins Tor geprallt.

Hannover will es wie Nürnberg machen

Das letzte Zucken der Klubs am Tabellenende, bevor es in die Zweite Liga gehen könnte, hat Auswirkungen auf den Kampf um die Meisterschaft. Und nächste Woche müssen die Bayern wieder gegen einen Abstiegskandidaten spielen, Hannover 96 reist nach München. Dass die Niedersachsen eine Chance auf einen Punktgewinn haben, ist zwar äußerst unwahrscheinlich. Aber es war auch äußerst unwahrscheinlich, dass Thomas Doll wieder in die Bundesliga zurückkehrt. An den letzten Spieltagen dieser unruhigen und zugleich spannenden Saison kann noch alles passieren.

Das wissen auch die Chefs von Lucien Favre. "Wir geben erst dann auf, wenn es rechnerisch nicht mehr möglich ist. Das ist unsere Verpflichtung den Fans gegenüber", sagte Hans-Joachim Watzke, der Geschäftsführer von Borussia Dortmund, dem "kicker" noch vor dem Punktverlust der Bayern in Nürnberg. Spätestens nach diesem 1:1 wird es Trainer Favre genau so sehen.

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