zum Hauptinhalt
Tod im Einsatz. Bei der Bergung des Saubers von Estaban Gutierrez passierte das tragische Unglück.

© AFP

Update

Tod beim Formel-1-Rennen: Streckenposten stirbt in Montreal

Beim Grand Prix von Kanada kam ein Streckenposten ums Leben. Der Mann wurde bei der Bergung eines Rennautos von einem Streckenfahrzeug überrollt und starb kurz darauf im Krankenhaus.

Der Unfalltod eines Streckenpostens hat die Formel 1 nach dem Großen Preis von Kanada tief bestürzt. „Ich bin sehr, sehr traurig, diese Neuigkeit zu hören. Meine Gedanken sind bei seiner Familie und seinen Freunden“, erklärte der dreimalige Weltmeister Sebastian Vettel nach seinem Grand-Prix-Sieg am Sonntag. Der Helfer war kurz vor Rennende von einem Kranwagen überfahren worden. „Es ist sehr, sehr traurig zu hören, dass ein Streckenposten heute auf tragische Weise in Kanada sein Leben verloren hat.“

Red-Bull-Pilot Vettel würdigte den Einsatz dieser sogenannten Marshalls. „Die Arbeit der Streckenposten wird nicht immer gesehen, aber sie ist unverzichtbar für unseren Sport. Ohne ihre Hingabe, Zeit und ihr Engagement würde es keinen Motorsport geben.“

Neben Vettel äußerten auch der Automobil-Weltverband sowie weitere Formel-1-Piloten und Rennställe ihr Beileid. „Heute gibt es nichts zu feiern“, twitterte Ferrari-Mann Fernando Alonso. Auch McLaren-Pilot Jenson Button äußerte sich im Kurznachrichtendienst „schockiert und tieftraurig“, dass der Marshall sein Leben lassen musste. Die FIA drückte den Hinterbliebenen ihr „tiefstes Mitgefühl“ aus.

Rennfahrer Esteban Gutiérrez war in Montréal wenige Runden vor Schluss mit seinem Sauber abgeflogen. Das in Kurve zwei stehende Auto sollte nach dem Grand Prix auf einen Lastwagen gehoben werden. Dabei passierte das Unglück. Der Marshall hatte nach Angaben der FIA sein Funkgerät fallen lassen und war gestürzt, als er es aufheben wollte. Dann wurde er von einem Bergungsauto überrollt.

Der Helfer war zuerst im Streckenhospital stabilisiert und dann mit dem Hubschrauber ins Hospital geflogen worden. Dort starb er nach FIA-Angaben kurz nach 18.00 Uhr Ortszeit.

Vor 13 Jahren in Monza und ein Jahr später in Melbourne starben letztmals Streckenposten bei einem Großen Preis. Sie wurden während der Rennen jeweils von Reifen getroffen, die sich von einem Rennwagen gelöst hatten.

Ein Feuerwehrmann wurde 2000 in Monza durch ein Rad nach einer von Heinz-Harald Frentzen ausgelösten Massenkollision getötet. Ähnlich war der Fall beim Grand Prix von Australien. Der Streckenposten wurde von einem losgelösten Rad tödlich an Brust und Bauch getroffen. Durch weitere herumfliegende Teile nach einer Kollision zwischen Ralf Schumacher (Williams-BMW) und Jacques Villeneuve (BAR-Honda) wurden damals zudem mehrere Zuschauer leicht verletzt. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false