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Sport: Torhüter mit Tüte

Deutscher U-20-Keeper gedopt

Irgendwann in den vergangenen zwei Wochen muss sich Alexander Walke eine Tüte gedreht haben. Vielleicht auf einer Party. Vielleicht gegen den Stress. Jedenfalls ist Alexander Walke jetzt gesperrt. Als Fußballprofi. Wegen Dopings.

Walke, 20, steht bei den Amateuren von Werder Bremen im Tor und spielte gerade mit der deutschen JuniorenNationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft der Unter 20-Jährigen in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Dort flog sein Drogenkonsum auf: Am 2. Dezember, kurz nach Abpfiff des Spiels gegen die USA (3:1), musste Walke zur Urinprobe. Am vergangenen Sonntag erhielt der Deutsche Fußball-Bund (DFB) dann die Nachricht vom Weltverband Fifa: Im Urin des Spielers wurden Spuren der verbotenen Substanz Tetrahydrocannabinol gefunden, die zur Gruppe der Cannabis-Metabolite gehört. Da Cannabis etwas mehr als eine Woche im Urin nachzuweisen ist, muss Walke also kurz vor dem Abflug zur WM gekifft haben. Seine Kollegen schließen aus, dass sich Walke eine Tüte während der WM gedreht haben könnte. „Das wäre noch dümmer“, sagt einer. Allerdings. Denn in dem arabischen Land wird die Einfuhr von weichen Drogen „drakonisch bestraft“, warnt das Auswärtige Amt.

Gestern wurde die Geschichte erst publik. „Es tut mir unendlich Leid“, teilte Walke daraufhin mit. „Ich habe eine Riesendummheit begangen. Dafür muss ich die Konsequenzen tragen.“ Von der Fifa wurde der Torhüter sofort national und international suspendiert – bis in 30 Tagen ein Urteil gefällt wird. Beim DFB wird mit einer Sperre von bis zu einem Jahr gerechnet. Direkt nach der Dopingprobe hatte Walke erkennbar mit nichts Schlimmem gerechnet. Da ging er in der Hauptstadt Abu Dabi seelenruhig shoppen. Bei Goldschmuck griff er zu.AG

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