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Sport: Torwart Jonas verlässt die Eisbären

Berlin - Seit Wochen lief Oliver Jonas demonstrativ schlecht gelaunt durch das Sportforum Hohenschönhausen. Wer immer es wissen wollte, dem erzählte der Torhüter, dass er mit der Personalpolitik seines Arbeitgebers unzufrieden sei.

Berlin - Seit Wochen lief Oliver Jonas demonstrativ schlecht gelaunt durch das Sportforum Hohenschönhausen. Wer immer es wissen wollte, dem erzählte der Torhüter, dass er mit der Personalpolitik seines Arbeitgebers unzufrieden sei. Unzufrieden war Jonas, weil sie ihm vor den Play-offs der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) Nationaltorhüter Olaf Kölzig vor die Nase gesetzt hatten. Dass sich Kölzig dann verletzte und die Eisbären mit ihm im Tor Deutscher Meister wurden, beruhigte Jonas nicht, er wollte gehen und darf gehen: Gestern gaben die Eisbären bekannt, dass der bis 2007 laufende Vertrag mit dem 26 Jahre alten Torwart aufgelöst ist. Jonas unterschreibt nun bei den Kölner Haien einen Zweijahresvertrag. Er war dort schon lange im Gespräch.

Seinen Durchbruch in der DEL hat Jonas in der Saison 2001/2002 bei den Eisbären geschafft. Manager Peter John Lee hatte den aus Neuss stammenden Jonas vom Universitätsteam Harvard geholt. Er schaffte in Berlin den Sprung in die Nationalmannschaft. Beim WM-Turnier 2003 in Finnland war er der Torhüter mit der besten Fangquote, zuletzt bei der WM in Österreich zeigte Jonas aber schwache Form und kam nur zu zwei Einsätzen.

Der Abgang des Unzufriedenen ärgert die Eisbären nicht. „Wir werden keine schmutzige Wäsche waschen“, sagt Manager Lee. „Wir haben einem deutschen Torhüter bei der Entwicklung geholfen, die Chance werden künftig andere bekommen.“ Und Trainer Pierre Pagé meint: „Was sollen wir mit Spielern, die nicht für uns spielen wollen?“ Der Torwart, der nun für die Eisbären spielt, muss noch gefunden werden, denn der Weg zur Nummer eins scheint für die Teenager Youri Ziffzer und Daniar Dschunussow noch weit. Als Unterstützung war ausgerechnet Thomas Greiss im Gespräch. Doch der bleibt in Köln – als Ersatztorwart. Wobei Greiss, erst 19 Jahre alt, künftig zu mehr Einsätzen kommen soll, wie Haie-Sportdirektor Rodion Pauels sagt. Eine Aussage, über die sich die neue Kölner Nummer eins im Tor kaum freuen dürfte.

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