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Sport: Totale Verunsicherung

Portugals Fußballer werden von ihren Fans mit Pfiffen in Richtung EM verabschiedet.

Lissabon - Die Pfiffe und Buh-Rufe der eigenen Fans dürften Cristiano Ronaldo noch lange in den Ohren geklungen haben. Nicht einmal eine Woche vor dem Start in die Fußball-Europameisterschaft gegen Deutschland ist die Stimmung bei den Portugiesen auf einen Tiefpunkt gesunken. „Schlechtes Spiel, noch schlechteres Ergebnis und eine Krise“, titelte die Zeitung „Diario de Noticias“ am Sonntag nach dem ernüchternden 1:3 (0:1) gegen die Türkei. Sogar von einer „Schande“ war in der portugiesischen Presse die Rede.

Die beiden anderen deutschen Vorrundengegner hingegen reisen mit Erfolgserlebnissen zur EM. Mit einem 6:0 gegen Nordirland fegten die Niederländer den schlechten Eindruck aus den ersten Testspielen weg. Und auch Dänemark tankte mit dem 2:0 gegen Australien Selbstbewusstsein.

Die Portugiesen allerdings scheinen noch weit von ihrer Optimalform entfernt zu sein. Mit lautstarken Missfallensbekundungen verabschiedeten 60 000 frustrierte Fans in Lissabon ihre Mannschaft, die im EM-Jahr noch kein Spiel gewinnen konnte, in die Kabine. „Diese Abwehr ist ein Schreck!“, jammerte das Sportblatt „Record“. Aber auch vorne läuft nicht viel zusammen. Cristiano Ronaldo, der in 38 Ligaspielen für Real Madrid insgesamt 46 Treffer erzielte, scheint im Trikot der Nationalmannschaft das Toreschießen verlernt zu haben. In der 65. Minute scheiterte er sogar mit einem Elfmeter am türkischen Torhüter Volkan Demirel.

„Uns sind heute viele Fehler unterlaufen, die man einfach nicht machen darf, ich habe einen Elfer vergeben und die Mannschaft dadurch verunsichert“, räumte der Stürmer nach dem 90. Länderspiel, einem seiner schwächsten, ein. Bei der EM werde aber alles ganz anders sein, versprach der 27 Jahre alte Profi. Gegen die Türken gelang Nani der einzige Treffer für die Portugiesen, deren Niederlage nach einem Eigentor von Real Madrids Verteidiger Pepe in der vorletzten Minute endgültig besiegelt war. „Deutschland spielt fantastisch, aber wir werden bereit sein“, versprach Ronaldo trotzig.

Ob Trainer Paulo Bento gegen das Team von Joachim Löw seine beste Mannschaft aufbieten kann, ist aber unklar. Die angeschlagenen Stammspieler Nani, Joao Moutinho und Fabio Coentrao nahmen wegen leichter Blessuren am Montag in Lissabon nicht am letzten Training vor der Abreise ins EM-Quartier in Opalenica teil. Die Portugiesen flogen am Montagabend nach Posen, von wo aus sie in ihr rund 40 Kilometer entferntes Teamhotel weiterreisen sollten. dpa

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