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Mark Cavendish

© AFP

Tour de France: Totaler Columbia-Triumph

Das Columbia-Team hat einmal mehr seine Stärke unter Beweis gestellt: Der britische Bahn-Weltmeister Mark Cavendish vom T-Mobile-Nachfolger setzte sich am Samstag im Massenspurt in Toulouse durch und feierte nach seinem Erfolg am Mittwoch in Chateauroux bereits seinen zweiten Etappensieg.

Der Pulheimer Gerald Ciolek wurde hinter Mark Cavendish Zweiter und machte damit den ersten Columbia-Doppelsieg bei der Tour perfekt. Der Luxemburger Kim Kirchen verteidigte indes mühelos sein Gelbes Trikot und komplettierte damit das Traum-Ergebnis des US-Rennstalls. Dritter nach der 172,5 Kilometer langen 8. Etappe mit Start in Figeac wurde nach 4:02:54 Stunden der Franzose Jimmy Casper. Die Deutschen Robert Förster (Markkleeberg) und Erik Zabel (Unna) kamen auf den Plätzen fünf und sechs ins Ziel. Im Gesamtklassement änderte sich nichts.

Fahrer ärgern sich über gedopten Manuel Beltran

Vor dem Start hatten einige Fahrer ihrem Unmut über die "Dummheit" (Stefan Schumacher) des Spaniers Manuel Beltran, der positiv auf EPO getestet worden war, Luft gemacht. Beltran ist bereits wieder aus der Untersuchungshaft entlassen worden und zurück in seiner Heimat Spanien, da die Polizei in seinem Hotelzimmer keine verbotenen Präparate gefunden hatte. Der 37-Jährige plädierte für die "Unschuldsvermutung": "Viele haben mich daran erinnert, dass es immer wieder Fälle gibt, in denen die B-Probe nicht die A-Probe bestätigt."

Sportlich ging es am Samstag ebenfalls turbulent zu. Bereits in der Anfangsphase versuchte der Franzose Laurent Lefevre in einer Solo-Flucht sein Glück. Drei Fahrer setzten rasch nach, sodass sich 90 Kilometer vor dem Ziel ein Ausreißer-Quartett im strömenden Regen zusammengefunden hatte, das teilweise mehr als fünf Minuten Vorsprung auf das Feld herausfahren konnte.

Masseneinfahrt in Toulouse

Da aber das Peloton - anfänglich unter Führung von Kirchens Columbia-Equipe - anzog, schmolz der Abstand zu den Verfolgern stetig und pendelte sich lange bei etwa 50 Sekunden ein. Beltrans Kollegen vom Liquigas-Team demonstrierten derweil Charakterstärke und zeigten sich ebenfalls an der Spitze des Pelotons. Anschließend waren sich die Sprinter-Teams in der Tempoarbeit einig, sodass die Ausreißer 3,5 Kilometer vor dem Ziel gestellt wurden und es in Toulouse doch noch zur erwarteten Massenankunft kam.

Eine Schrecksekunde hatte Donnerstag-Sieger Riccardo Ricco zu überstehen. Der Italiener, um den es ebenfalls Doping-Gerüchte gibt, stürzte 51 Kilometer vor dem Ziel, musste den Teamarzt konsultieren und fuhr lange hinterher. In der Gesamtwertung führt Kirchen weiter mit einem Vorsprung von sechs Sekunden auf den australischen Top-Favoriten Cadel Evans und den Nürtinger Stefan Schumacher (+16 Sekunden) vom Team Gerolsteiner. (sg/dpa)

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